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Full text of "Uber Isometopus Fieber, 1860 (Hem. Het. Isometopidae)"

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flecken, Flecken unter den Fliigeln, Prepectus, Mesepimeron, Scutel¬ 
lum, Postscutellum und die Kapillarlinien zwischen den Fliigeln, 
Coxen und Trochanter (die Basis der hinteren Coxen und Trochanter 
manchmal verdunkelt), Beine schmutzig gelb; Femur, das Ende der 
Tibie sowie die Tarsen verdunkelt. Der Postpetiolus und das Ende 
der einzelnen Segmente mit grofien gelben Flecken, vordere Sternite 
gelb, die hinteren schwarz mit gelben Lateralflecken. 

( 5 : Lange: 4,5—5,7 mm. 

Die Struktur des Korpers und auch die Farbung entspricht der des 
Weibchens. Die Gelbzeichnung ist ausgedehnter: so ist das ganze Ge- 
sicht gelb sowie die Unterseite der Ftihler. Die gelben Schulterflecken 
ziehen sich in Linien iiber den Thorax bis zum Scutellum. (Bei eini- 
gen Exemplaren sind die gelben Linien unterbrochen.) Xestopelta 
gracillima (Schmiedeknecht) ist eine sehr kontrastreich gezeichnete 
Art. 

Verbreitung: 

Blankenburg, Thiiringen, Anfang Mai, Schmiedeknecht leg. 
Goslar a. H. Haldenstieg, Anfang Juni, E. B a u e r leg. 

Siidtirol, Unsere Frau in Schnals, 1600 m, 14. 7. 66 Haesel- 
b a r t h leg. 

Siidtirol, Vintschgau, St. Valentin auf der Haid 1470 m, 10. VII. 
1931 E. B a u e r leg. 

B i o 1 o g i e : Unbekannt 

Fiir wertvolle Hilfe wird Herrn Dr. E. Konigsmann (Berlin) 
und Dr. E. Haeselbarth (Miinchen) gedankt. 

Literatur 

Dasch, C. E. — 1964. Ichneumon-flies of America north of Mexico: 
5. Subfamily Diplazontinae. — Mem. American ent. Inst. Nr. 3, 
304 pp., 153 figs., Ill maps. 

Habermehl, H. — 1935. Neue und wenig bekannte palaarktische Ich- 
neumoniden (Hym.). VI. Nachtrag. — Dtsch. ent. Ztschr., 1935: 97 bis 
111 . 

Schmiedeknecht, O. — 1926. Opuscula Ichneumonologica. 5, Try- 
phoninae, fasc. 43: pp. 3363—3442. 

Anschrift des Verfassers: 

E. H. D i 11 e r , Zoologische Sammlung des Bayerischen Staates, 
8 Miinchen 19, Maria-Ward-StraBe 1 b. 


Fiber Isometopus Fieber, 1860 

(Hem. Het. Isometopidae) 

Von Ed. Wagner 
(Mit 3 Abbildungen) 

1. Isometopus palliceps nov. spec. 

Wei be hen: Oval, 1,65—1,70X so lang wie breit (Fig. la). 
Schwarz, Kopf, Ftihler und Beine teilweise graugelb bis braun. Spitze 
des Scutellum schwarz. Behaarung lang, fein, weiBlich und fast an- 
liegend. 


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K o p f von oben gesehen (Fig. lc) fast viermal so breit wie lang. 
Innerer Augenrand im hinteren Teile stark eingebuchtet und neben 
den Ozellen eine vorspringende Ecke bildend. Scheitel 1,2—1,3 X so 
breit wie das nicht vorstehende Auge. Von vorn gesehen (Fig. Id) ist 
der Kopf etwa 1,5 X so breit wie hoch. Die Augen iiberragen seitlich 
den Teil des Kopfes unter den Augen betrachtlich. Der untere Rand 
der Stirn ist weit weniger stark geschweift als bei den ubrigen Ar- 
ten. Tylus und Wangen uberragen diesen Rand nur wenig naeh un- 
ten. Punktgruben farblos, ziemlich dicht stehend. Stirn in der Mitte 
etwas vorstehend, oft mit zwei runden dunklen Flecken. Fiihler 
(Fig. lb) schlank, graugelblich bis schwarzbraun, die beiden End- 
glieder schwarzlich. 2. Glied 0,70—0,75X so lang wie die Kopfbreite, 
leicht gekriimmt; 3. Glied 0,60—0,62X so lang wie das 2. und 1,6 X so 
lang wie das Endglied. 

Pronotum (Fig. la) sehr kurz und breit. Vorderrand neben den 
Ecken leicht eingebuchtet. Seiten gerundet. Hinterrand mit 2 flachen 
Einbuchtungen, in der Mitte stumpfwinklig vorstehend. Scutellum 
langer als breit, seine Spitze schwarz. In den Vorderecken zwei Fal- 
ten, die dem Scutellum lappenartig aufliegen (Fig. la) Clavus schmal, 
das Scutellum nur wenig iiberragend und keine Kommissur bildend. 
Corium breit, auBen gerundet, einfarbig schwarz. Cuneus kurz. Die 
Membran erreicht etwa die Spitze des Abdomens. 

Unterseite schwarz. Beine gelbgrau, Schenkel dunkel, an der Spitze 
breit hell. 



S 
. E 

<N 


o 


Abb. 1: Isometopus Fieb., Weibchen 

a—d = I. palliceps nov. spec, e = I. diver sleeps Linnav. f. = I. intrusus 
H.-S. — a = Gestalt, b = Fiihler, c = vorderer Teil von oben, d—f 
Kopf von vorn. 


Lange: 2 = 2,6—2,7 mm, <5 unbekannt. 

I. palliceps hov. spec, steht 1. diversiceps Linnav. am nachsten. 
Das 2 dieser Art hat jedoch auf dem Kopf schwarze Punktgruben 
und auf der Stirn unter den Augen eine geschweifte, schwarze Quer- 
rille (Fig. le). Der untere Rand der Stirn ist weit starker geschweift 
und der Scheitel nur 0,90—1,05X so breit wie das Auge, das deut- 
lich nach oben vorsteht. Die Spitze des Scutellum ist stets hell. Auch 
die Schenkel sind hell und haben hochstens vor der Spitze einen un- 
deutlichen dunklen Ring. Bei den meisten 22 dieser Art hat uberdies 
das Corium im Basalwinkel einen hellen Fleck. Innerer Augenrand 
eingebuchtet. 











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Die Art lebt an Platanus orientalis L. 

Das 9 von 7. intrusus IL-S. ist deutlich groBer, hat aber einen ver- 
haltnismaBig kleineren Kopf. Die Punktgruben auf dem Kopf sind 
braun. Der Teil des Kopfes unter den Augen uberragt seitlich die 
Augen, so daB der Kopf eine ganz andere Form hat (Fig. If); er ist 
nach unten leicht verbreitert. Der untere Rand der Stirn ist stark 
geschweift. Tylus und Wangen ragen starker nach unten vor. Der in- 
nere Augenrand ist bei Betrachtung von oben nicht eingebuchtet, 
sondern gleichmaBig gerundet. Die Spitze des Scutellum ist hell, 
ebenso die Schenkel. Die Membran uberragt meistens die Spitze des 
Abdomens ein wenig. 

Die Art lebt vorwiegend an Tilia. 

Das 9 von 7. quadrifasciatus nov. spec, ist leicht an den 4 schwielig 
erhabenen, elfenbeinfarbenen Querstreifen unter den Augen zu er- 
kennen. Sie werden durch 3 schwarze Querrillen getrennt (Fig. 2g). 
Die Punktgruben des Kopfes sind schwarz. Der Scheitel ist etwa so 
breit wie das Auge und der innere Augenrand bei Betrachtung von 
oben nicht eingebuchtet (Fig. 2c). Auch hier steht der Teil des Kopfes 
unter den Augen seitlich tiber die Augen vor (Fig. 2e). Die Gestalt ist 
kiirzer und breiter, etwa 1,30 — 1,37X so lang wie breit (Fig. 2a). Auch 
das 2. Fiihlerglied ist hell und hat dunkle Enden (Fig. 2f), seine Lan¬ 
ge betragt nur 0,67 Kopfbreiten. Scutellumspitze hell. 

Das 9 von 7. taeniaticeps Put. ist ebenfalls leicht an den schwielig 
erhabenen, elfenbeinfarbenen Querstreifen unter den Augen zu er- 
kennen. Hier ragt jedoch der Teil des Kopfes unter den Augen seit¬ 
lich nicht uber die Augen hinaus (Fig. 2h). Der Scheitel ist noch 
schmaler und nur 0,8 X so breit wie das Auge. Der innere Augen¬ 
rand ist bei Betrachtung von oben nicht eingebuchtet (Fig. 2d). Die 
Scutellumspitze ist hell. Die Fiihler sind iiberwiegend dunkel ge- 
farbt, nur die Spitzen der Glieder 1 bis 3 sind hell (Fig. 2e). 

Das 9 von 7. heterocephcilus Put. ist gelbbraun gefarbt und feiner 
punktiert, die Punktgruben sind farblos. Der Kopf ist bei Betrach¬ 
tung von vorn (Fig. 2i) deutlich hoher und nur 1,3 X so breit wie 



Abb. 2: Isometopus Fieb., Weibchen 

a, c, f, g Z. quadrijasciatus nov. spec, b, d, e, h 7. taeniaticeps Put. 
i 7. heterocephalus Put. — a + b = Gestalt, c + d = vorderer Teil von 
oben, e + f = Fiihler, g—i = Kopf von vorn. 













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hoch. Der untere Rand der Stirn ist stark geschweift und der Tylus 
ragt weiter nach unten. Das 2. Fiihlerglied ist weit langer und 0,88 X 
so lang wie die Kopfbreite, wahrend auch das 3. Fiihlerglied langer 
und schlanker ist als bei 7. palliceps nov. spec. 

Das 9 von 7. mirificus Mis. el Rey ist leicht an der gelbweiBen 
Farbung und der dunklen Zeichnung zu erkennen. AuBerdem ist der 
Kopf bei Betrachtung von vorn noch hoher und nur 1,05—1,1 X so 
breit wie hoch (Fig. 3e). Die Gestalt (Fig. 3h) ist kleiner und breiter 
und die Behaarung viel kiirzer und feiner. Der Scheitel ist nur 0,85 X 
so breit wie das Auge. Der Teil des Kopfes unter den Augen ragt 
weniger weit zur Seite als die Augen. Die Fiihler sind schwarz mit 
Ausnahme der Spitze von Glied 1 und 2. 

Die Art lebt an Pirus communis L. 

Material von 7. palliceps nov. spec.: 22 99 aus Israel: Negev, 
ca. 10 km O von Dimona 15. 5. 72, leg. H. Eckerlein. Die Tiere 
saBen an Calligonum vomosum l’Herit. Es waren nur 99 und Larven 
vorhanden. 


2. Isometopus quadrifasciatus nov. spec. 

Weibchen: Von sehr kurzer, breiter Gestalt, 1,30—1,37X so 
lang wie breit (Fig. 2a). Schwarzbraun bis braun. Kopf gelblich. Scu- 
tellumspitze hell. Beine einfarbig gelblich. Behaarung hell, lang, fein 
und fast anliegend. 

Kopf von oben gesehen (Fig. 2c) 2,25 X so breit wie lang. Innerer 
Augenrand nicht eingebuchtet, gleichmaBig gerundet. Scheitel 0,95 
bis 1,05 X so breit wie das Auge, hinten scharfkantig. Von vorn gese¬ 
hen (Fig. 2g) ist der Kopf 1,30—1,33X so breit wie hoch. Der Teil 
unter den Augen ragt deutlich weiter zur Seite als das Auge und ist 
auBen stark gerundet. Unterer Rand der Stirn mit 3 schwachen, aber 
deutlichen Einbuchtungen. Er liegt so weit nach unten, daB Tylus 
und Wangen kaum sichtbar sind und die Fiihlerwurzeln verdeckt 
sind. Mitte der Stirn mit 2 undeutlichen Langswallen. Punktgruben 
des Kopfes schwarz bis schwarzbraun. Unter den Augen hat der Kopf 
3 schwielig erhabene, elfenbeinfarbene Querstreifen und da auch der 
untere Rand der Stirn schwielig erhaben und weiBlich ist, sind 4 sol¬ 
dier Querstreifen vorhanden. Sie werden durch 3 schwarze Quer- 
rillen von einander getrennt. Fiihler (Fig. 2f) gelblich, das 2. Glied 
an Basis und Spitze dunkel, 0,67—0,70X so lang wie die Kopfbreite; 
3. Glied 0,70—0,75X so lang wie das 2. und 2,1 X so lang wie das 4., 
beide Endglieder dunkel. 

Pronotum (Fig. 2a) 2,75X so breit wie lang. Vorderrand jeder- 
seits hinter dem Auge mit tiefer Einbuchtung. Seiten gerundet. Hin- 
terrand stark geschweift, mit 2 Einbuchtungen, Mitte stumpfwinklig 
vorstehend. Seutellum langer als breit, Spitze hell, Seitenrand jeder- 
seits vor der Spitze mit ovalem, hellen Fleck, oft auch die Basalwin- 
kel bis an die Falten hell. Clavus schmal, die Scutellumspitze nicht 
uberragend. Corium schwarzbraun bis braun, im Innenwinkel bis- 
weilen ein dunkler Fleck (bei braunen Exemplaren?). Membran den 
Cuneus kaum uberragend und die Spitze des Abdomens nicht errei- 
chend. 

Unterseite von gleicher Farbe wie die Oberseite. Beine blaBgelb. 

Lange: 9 == 2,05—2,20 mm, 6 unbekannt. 

Material: 2 99 aus Spanisch Marokko, Marruecos, Einzoren, 
Juli 51, P e y a leg. 

Die Art steht zweifellos 7. taeniaticeps Put. sehr nahe. Diese Art 


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ist abcr etwas groBer und dunkler gefarbt. Das 9 wird hierunter be- 
schrieben. 


3. Isomctopus tacniaticcps Puton, 1898 

Weibchen: Langlich-oval, 1,36 X so lang wie brcit (Fig. 2b). 
Schwarzlich, auch die Fiihler und Beine. Spitze des Scutellum schmal 
hell. Behaarung weiBlich, lang, fein und fast anliegend. 

K o p f von oben gesehen (Fig. 2d) 2,6 X so breit wie lang. Innerer 
Augenrand nicht eingebuchtet, sondern gleichmaBig gerundet. Schei- 
tel frei von Punktgruben, 0,8 X so breit wie das groBe Auge, gewolbt, 
in der Mitte mit 2 buckelartigen Erhebungen, davor eine Vertiefung, 
der Hinterrand kantig. Von vorn gesehen (Fig. 2h) ist der Kopf 1,20 
bis 1,25 X so breit wie hoch. Der Teil unter den Augen ragt weniger 
weit zur Seite als die Augen, seine Seiten sind schwacher gerundet 
und konvergieren starker nach unten. Der untere Rand der Stirn hat 
nur 2 deutliche Einbuchtungen. Tylus, Wangen und Fiihlerwurzeln 
sind von vorn her deutlich sichtbar. Punktgruben desKopfes schwarz, 
grober als bei I. quadrifasciatus nov. spec. Unter den Augen hat der 
Kopf 3 schwielig erhabene, elfenbeinfarbene Querbinden, die von 
schwarzen Querfurchen getrennt werden. Die unterste dieser Quer¬ 
binden ist in der Mitte unterbrochen und auBerdem stark verkurzt. 
Da der untere Rand der Stirn nicht schwielig und auBerdem nur sehr 
schmal hell ist, sind in der Tat nur 3 solcher Querbinden vorhanden. 
Oberhalb der Querbinden aber tragt die Stirn noch die Reste von 
2 solcher Querbinden. Fiihler (Fig. 2e) schwarzlich, die Spitzen der 
Glieder 1 bis 3 aufgehellt, das 2. sogar ziemlich breit weiBlich. 2. Glied 
0,62 X so lang wie die Kopfbreite; 3. Glied 0,60 X so lang wie das 2. 
und doppelt so lang wie das Endglied. 

Pronotum (Fig. 2b) etwas langer als bei der vorigen Art, Seiten 
nach hinten weniger stark divergierend, neben dem Auge eine deut¬ 
lich erkennbare Ecke (Fig. 2d). Hinterrand des Pronotum mit 2 Ein¬ 
buchtungen, zwischen denselben kaum vorstehend. An den Seiten ist 
das Pronotum leicht aufgehellt. Scutellum dunkel, nur die Spitze 
schmal weiBlich. Clavus schmal, das Scutellum geringftigig iiberra- 
gend. Clavus und Corium einfarbig dunkel. Membran die Spitze des 
Abdomens etwas iiberragend, grau, Adern dunkel. 

Unterseite und Beine von gleicher Farbe wie die Oberseite. 

Lange: 9 = 2,62 mm. 

Von dieser Art ist dem Verfasser nur der Typus bekannt. Er ist 
1 9 und befindet sich in der Sammlung P u t o n im Museum National 
d’Histoire Naturelle in Paris. Herr Prof. J. Carayon war so lie- 
benswiirdig, mir die Untersuchung dieses Tieres zu ermoglichen. Es 
tragt einen roten Zettel mit der gedruckten Angabe „Typus“. Dar- 
tiber befindet sich ein weiBer Zettel mit der handschriftlichen Angabe 
„lsovietopns tcieniciticeps Put. 98“, der offensichtlich von Puton ge- 
schrieben wurde. Dariiber befindet sich ein weiBer Zettel mit der ge¬ 
druckten Angabe „Chaifa, Syria, Simon“. 

Linnavuori meldet (1962) auBerdem den Fund eines <3 aus 
Israel (Jerusalem) und Bodenheimer den Fund von 4 Exempla- 
ren aus Palastina. 

Damit enthalt die Gattung 2 Arten, sie sich durch elfenbeinweiBe 
Querstreifen im unteren Teil der Stirn auszeichnen. Sie unterschei- 
den sich durch folgende Merkmale: Der Kopf hat bei Betrachtung 
von vorn eine stark unterschiedliche Form. Bei I. quadrifasciatns 
nov. spec, steht der Teil unter den Augen beim 9 weiter zur Seite 


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vor als die Augen (Fig. 2g), wahrend beim 9 von 1. taeniaticeps Put. 
die Augen weiter zur Seite ragen als der untere Teil des Kopfes 
(Fig. 2h), die weiBlichen Querbinden im unteren Teil der Stirn 
sind bei I. quadrifasciatus nov. spec, vollstandiger und auBer- 
dem bildet der untere Rand der Stirn eine weitere Querbinde. Der 
Scheitel ist bei 1. taeniaticeps Put. schmaler und starker gewolbt. Die 
Punktierung ist bei 1. taeniaticeps Put. deutlich grober. Das 3. Fiih- 
lerglied ist bei L quadrifasciatus nov. spec. 0,70—0,75 X so lang wie 
das 2., wahrend es bei I. taeniaticeps Put. nur 0,60 X so lang ist. Das 
2. Fiihlerglied ist bei I. quadrifasciatus nov. spec, hell und hat dunkle 
Enden (Fig. 2f), wahrend es bei I. taeniaticeps Put. schwarzlich und 
an der Spitze breit hell ist (Fig. 2e). AuBerdem ist die Gestalt (Fig. 2, 
a + b) recht unterschiedlich. 1 . quadrifasciatus nov. spec, hat auf dem 
Scutellum noch mehrere helle Flecke, die der anderen Art fehlen. 



Abb. 3: 1. kaznakovi Kir. und I. mirificus Rey 
a—d = I. kaznakovi Kir. e—h — I. mirificus Rey — a = Kopf des <3 von 
vorn, b + e — Kopf des $ von vorn, c + f = Kopf und Pronotum des 9 von 
oben, d + g = Fuhler des 9> h = Gestalt des $. 


4. Isometopus kaznakovi Kiritshenko, 1939 

Etwas groBere Art, das 3 schlank oval und etwa 2X, das 9 oval 
und 1,6 X so lang wie breit. Oberseits weiBgelb mit schwarzlicher 
Zeichnung. Diese bedeckt das Pronotum mit Ausnahme des Seiten- 
randes und eines Mittelstreifens und das Scutellum mit Ausnahme 
der Spitze und oft auch der Basalwinkel. Beim 9 ist auBerdem ein 
groBer Fleck im Innenwinkel des Corium vorhanden. Punktgruben 
der Oberseite teils braun, teils hell. Behaarung hell, lang und fein. 

Kopf von vorn gesehen beim 3 (Fig. 3a) unter den Augen ver- 
jiingt, 1,33 X so breit wie hoch, die Seiten konvergieren stark nach 
unten; unterer Rand der Stirn leicht geschweift. Stirn im unteren Teil 
mit 3 mehr oder weniger unvollstandigen hellen Querstreifen, zwi- 
schen denen dunkle Querrillen sind. Beim 9 ist der Kopf 1,3 X so 
breit wie hoch, der Teil des Kopfes unter den Augen breiter als der 














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obere Teil samt Augen (Fig. 3b), die Seiten konvergieren nur im un- 
teren Teil, die Querstreifen im unteren Teil der Stirn sind undeut- 
lich und unvollstandig. Scheitel fast ohne Punktgruben, in der Mitte 
des unteren Teils eine flache Grube, beim 6 0,75 X, beim 9 1,0 X so 
breit wie das Auge. Tylus schwarzbraun. Fiihler (Fig. 3d) zweifarbig, 
Glied 1 und 2 hell, Glied 3 und 4 schwarzlich, oft auch der Apikalteil 
von Glied 2 ( 6 ). 2. Glied beim <3 1,3 X, beim 9 0,9 X so lang wie die 
Kopfbreite. 3. Glied beim 6 0,5 X, beim 9 0,66 X so lang wie das 2. 
und mehr als doppelt so lang wie das 4. 

Pronotum ungewohnlich breit, 2,8—3,OX so breit wie lang 
(Fig. 3c). Vorderecken nur wenig vorstehend. Hinterrand mit 2 Aa¬ 
chen Einbuchtungen, in der Mitte kaum vorstehend. Seitenrand breit 
hell, Aach ausgebreitet und etwas aufgebogen. Scutellum lang und 
spitz, beim 9 mit hellem Mittelstreif, Spitze immer breit hell, oft 
auch die Basiswinkel. Clavus hell, etwas langer als das Scutellum, 
aber keine Kommissur bildend. Corium beim 9 dunkel geAeckt. Mem- 
bran hellgrau, das Abdomen deutlich uberragend, Adern braun. 

Unterseite schwarzlich. Beine weiBlichgelb. Schenkel schwarzlich, 
an der Spitze breit hell. 

Lange: < 3,9 = 2,7—3,0 mm. 

Das Verbreitungsgebiet ist Transkaspien und Georgien. Als Wirts- 
pAanze wird Prunus domestica L. angegeben. 

7. kaznakovi Kir. gehort zu den zweifarbigen Arten. Er ist ober- 
seits weiBgelb mit schwarzbrauner Zeichnung. Die Halbdecken sind 
beim 6 fast einfarbig weiBgelb, beim 9 tragen sie ein Zeichnungs- 
muster, das stark an 7. mirificus Rey erinnert (Abb. 3h). Diese Art ist 
jedoch kleiner, der Kopf (Fig. 3e) ist deutlich schmaler und hoher, 
beim 9 nur 1,1 X so breit wie hoch und lebhafter gezeichnet. Dage- 
gen zeigen auch die Fiihler fast die gleiche Farbung (Fig. 3g), das 
2. Glied ist jedoch beim 9 nur 0,75 X so lang wie die Kopfbreite. 

Die Art zeigt auch Ahnlichkeiten mit den Arten, bei denen die 
Stirn elfenbeinweiBe Querstreifen tragt. Diese Streifen sind jedoch 
bei 7. kaznakovi Kir. viel weniger stark ausgepragt und in der Regel 
unvollstandig. Von dieser Art zeigt 7. quadrifasciatus nov. spec, eine 
ahnliche Kopfform (Fig. 2g), bei der die Kopfseiten im unteren Teil 
weiter zur Seite ragen als die Augen. Der Kopf ist hier jedoch viel 
niedriger und verhaltnismaBig breiter. Es sind stets 4 deutliche Quer¬ 
streifen vorhanden. Die Gestalt des 9 ist wesentlich breiter und kur- 
zer (Fig. 2a). 

7. taeniaticeps Put. dagegen hat einen Kopf (Fig. 2h), bei dem die 
Augen weiter zur Seite vorstehen als der Teil unter den Augen und 
die hellen Querstreifen gleichfalls sehr deutlich sind; die Vorderecken 
des Pronotum stehen spitz vor (Fig. 2d) und die Oberseite ist fast 
einfarbig dunkel. 

Das Material von 7. kaznakovi Kir. verdanke ich Herrn Dr. I. M. 
Kerzhner, Leningrad, und Herrn Dr. H. Eckerlein, Coburg. 


Literatur 

Kiritshenko,A. N. (1939): Hemiptera of Abkhazia — Ac. Sci. U.S.S.R., 
Georgian Aliale, zoological section: 123—164. 

Linnavuori,R. (1961): Hemiptera of Israel — Ann. Zool. Soc. Vanamo, 
22 (7): 35. 

Linnavuori, R. (1962): A new Isometopus species — Ann. Ent. Fenn., 
28: 187—189. 


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P u to n , A. (1898): Quatres Hemipteres nouveaux — Rev. d’Ent. Caen, 17: 
273—274. 

W a g n e r , E. et H. H. Weber (1964): Heteropteres, Miridae — Faune de 
France, 67: 561—565. 

Anschrift des Verfassers: 

Dr. Eduard Wagner, 2 Hamburg 62, Moorreye 103 

Synonymie tier aufieren mimnlidicn Gesohleclitsorjjane 
der Coccinellideu (Col.) 

Von Helmut Fiirsch 

In systematischen Arbeiten finden die auBeren mannlichen Ge¬ 
schlechtsorgane zunehmend Beachtung. Ihre Struktur ist so markant, 
daB die Arten vieler Gattungen allein damit zu determinieren sind. 
Um so unerfreulicher ist der Wirrwarr von Termini, der fur die 
einzelnen Teile verwendet wird. „Es gibt nichts in der Taxonomie, 
das so schwer auszurotten ware, wie ein toter Begriff, geheiligt und 
balsamiert durch eine nomenklatorische Tradition 44 , so beklagt 
Snodgrass diese Zustande. Viele Anatomen vor ihm haben be- 
reits versucht, auf Grund von Prioritat, mehr noch aber durch das 
Studium der Entwicklung der Geschlechtsorgane und mit den Mitteln 
der vergleichenden Anatomie, zu einem Ergebnis zu kommen, das 
allgemein befriedigt. Leider halt sich aber kaum jemand an diese 
Vorschlage. Tuxen gab 1956 „Taxonomist’s Glossary of Genitalia 
in Insects 44 heraus. Snodgrass revidierte 1957 die Interpretatio- 
nen und trotzdem geht der Mangel an Einheitlichkeit weiter, so daB 
ein Spezialist kaum mehr versteht, wovon der andere spricht. Ein¬ 
heitlichkeit ist naturgemaB am sichersten zu erreichen, wenn die 
vorgeschlagenen Termini so gewahlt sind, daB andere Bearbeiter sie 
auch anerkennen konnen. Gerade bei so abgeleiteten Genitalappara- 
ten wie die Coccinellidae sie haben, versagen die Methoden der ver¬ 
gleichenden Anatomie. Aus diesem Grunde waren Untersuchungen 
uber die Entwicklung dieser Organe dringend zu wiinschen. Fur die 
Coleopteren gibt es eine Reihe guter Arbeiten: Kerscher (1913), 
Prut hi (1924), Metcalfe (1923), Srivastave (1953) und 
Wood (1952). Diese Arbeiten erlauben eine eindeutige Zuordnung: 
Aus der paarigen Ausbuchtung des 9. Abdominalventrums entwik- 
kelt sich der Kopulationsapparat. Bei der praeimaginalen Entwick¬ 
lung entsteht zunachst eine Phallusanlage (Metcalfe [1923]). Aus 
ihrem mesialen Teil geht das Mesomer hervor. Daraus wieder ent- 
wickelt sich als rohrenformiges Begattungsglied der Aedoeagus. Sein 
Lumen setzt der Ductus ejaculatorius distal fort. Aus den lateralen 
Teilen der Phallusanlage entwickeln sich die Parameren, die meist 
als Klammerorgane dienen. Die wesentlichen Bestandteile der 
auBeren mannlichen Geschlechtsorgane sind also die Phallobasis, der 
median der Aedoeagus, lateral die Parameren aufsitzen. Bei den 
Coccinelliden gleitet im Aedoeaguslumen ein hohler Schlauch: Sipho, 
der den Ductus ejaculatorius einschlieBt. Seine distale Offnung ist 
der Gonoporus. Die Abb. 1 zeigt die Verhaltnisse bei der Coccinel- 
lidenart Exochomus concavus Fiirsch. 

In der Literatur wird haufig als Aedoeagus der gesamte mannliche 
Geschlechtsapparat bezeichnet, oder wenigstens „Penis“-bParameren. 

Da die Begattungsorgane in der Entwicklungsreihe der Insekten 
auBerordentlich variieren, ist es nicht moglich, wissenschaftlich fun-