MICROFILMED 1993
COLUMBIA ÜNIVERSITY LIBRARIES/NEW YORK
55
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AUTHOR:
MEISTER, RICHARD
TITLE :
ZUR GRIECHISCHEN
DIALEKTOLOGIE...
PLA CE :
GOTTINGEN
DA TE :
1883
COLUMBIA UNIVERSITY LIBRARIES
PRESERVATION DEPARTMENT
Master Negative #
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Keicter, Richard,
. ^ur griecliischon dialektolorio: I .Barmerkungon
zur aori3chen accentu-ticn; II.Dio excerpte Uro i
*^X£V<-Tcoi/ . . . von Richard Heister. • . Cöttingenl
Vandenlioeck, 1883.
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oeparatabdruck aus dem Oster- programn des Niko- f
laigyiünasiums zu Leipzi,^."
Bound with Mucke, Ern-t, De consonarum in Graeca
lingua... geminatione- 1663-93.
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GRIECHISCHEN DIALEKTOLOGIE
I. Bemerkungen zur dorischen Accentuation
II. Die Excerpte ns{)i dtaXtJiTiov, namentlich in Bezug auf die Abschnitte
VON
RICHARD MEISTER.
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Separatabdruck aus dem Oster-Projjramm des Nikolaigymnasiums
zu Leipzig.
\\
GÖTTINGEN,
VANDENHOECK UND RUPRECHT'S VERLAG.
1883.
I. Bemerkungen zur dorischen Aeeentuation.
Eine Eeihe von Eigentümlichkeiten der dorischen Aeeentuation lässt erkennen, dass das
im Attischen durchgeführte Gesetz, nach dem die betonte von xXatur lange paeuültima bei
kurzer ultima nur den Circumflex haben darf, im Dorischen nicht bestand, dass es also im
Uorischen kerne ncQioTtaatg xaT,ivay^aaudv,] gab, sondern der als tövog wvöihoc erscheinende
Acutauf der paenultima auch bei kurzer ultima bestehen bleiben konnte: neben Formen
wie ecjaaav kommen dafür namentlich die paroxytonierten Nominative und Accusative con-
sonantischer btamme wie nacSeg naldag, yvvaUeg yv.ac.ag in Betracht. Uurcli die foloenden
Stellen wird diese Betonungsweise bezeugt. Choer. Dict. 427, lU: ol Jconuls Ä^elav'' naoi-
o< de JiOQUii TioQofvvovacv „g,ecXoyTeg xoi a,hot nQouei,W7i5v. ebd. 651, 16. T^g nadluv
bchol. Iheocr. I 109 (bei Ziegler S. 16, bei Ahrens S. 77): .al Jci.ag' r^Zh.LLoi
JcoQu.g tu^vetgeg k^yovocov ev^euö. rü!,- nh,»v»,.ü;v fi,,olo,g naQo^vvovot y.ai ,,ax„o. iLa,
TO a- »,oag T-ptuag oTc Tag na^ ,jf,h «g eg Irjoiwag ei»äag nZv nXri»vvt,.üiv i.ehot dcä .,7.'
ac uyo^fe^ovacv. Joann. Gr. in denHorti243: Ta eig .g hiyovra »,ßv.ä Srof.ara ^X.»v.Jä
o(.^,jS :^z<.a6<«g nccQoivTovovor ywaheg. ^d^eg, väeg, oQvl»ag. Ahrens glaubte diese Aeeen-
tuation durch die Annahme ursprünglicher Länge der Endungen erklären zu können, aber das
Griechische kennt im .Nominativus Pluralis keine andere Endung als die kurze -.g\ und «er
wie z. B. Cauer im Delectus inscr. Graec. S. XIV, sich auf die kretischen von consonantischen
h ammen gebildeten Accusative auf -avg beruft, deren Analogie der Accent des Nominativu.
lurahs gefolgt sei, hat zuvörderst die ürsprünglichkeit dieser Accusative consonautischer
btamme zu erweisen. Ir.edr. Schubert (Miscellen zum Alknmn S. 21, Separatabdruck aus den
\Viener Sitzungsberichten 1878. XCII. Bd. S. 517 tt.) versuchte die sän.tlichen von de
Grammatikern angetührten Beispiele (^raW.g, aYy.g, yvvaUeg. lUveg, ^üreg, yek,eg, .ä.g, ^t>n»eg
^Tw>,ag »ojccg. rpovorg) aus -.-Stämmen zu erklären und nahm z. B. für uaideg die folgende
.ielTtn'? "" "^''T^' rf?.^ '"'^'^'''- ""^'^^''- """'"S^ ^«"''?«- "»Siegen vom Standpunkte
der Lautlehre aus denn docli Lmspruch eri.ohen «erden muss. - Ich erkläre die angegebene
dorische Betonungsweise aus dem durch das Circumhexgesetz nicht beeinträchtigten streben
den Accent des Jsominativus Singularis in der Flexion beizubehalten. Die meisten der an-
gegebenen Substantive sind ja auch im Attischen Oxytona: «i?, /..,;', Mg, Mv. nvc6^, T,mg,
<fi'S,m(>; tritt das CircumHexgesetz nicht in Kraft, so ist die Betonung alya,alytg, «Lc,
■/rvm^a, yrvaixeg, yv.atxag u. s. w. als die regelmässige zu betrachten, hmg aus 7,af,g dürfte
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eine ursprüngiich feminine Weiterbildung von dem in archaischen Vaseninschriften {KAAO^
HO nAY^, KuiyiE HE HAY^, vgl. Curtius Grz.=* 287) sich noch findenden navg sein; es
würde navg nafig mit Formen wie yQcivg yQÖfig zu vergleichen und die Betonung naig
aus Tiafig als die regelmässige und ursprüngliche anzusehen sein. Auch für vavg nehme ich
eine ältere im Borischen erhaltene Oxytonierung an (vgl. ai. nä«'*, wie Zevg = ai. Dyäüs).
Die ionischen zweisilbigen Formen vrfig yQi]vg liegen öfters in den Handschriften oxytoniert
vor, so in den Au. Bekk. 560, 8; An. Ox. IV 337, 26 (aus Herodian, vgl. bei Lentz II
645, 29) und in der dort citierten Homerstelle Od. 22, 395. Ja es scheint sogar die
angenommene dorische O.xytonierung von naig und vavg durch ein Grammatikerzeugniss ver-
bürgt zu sein, das in den Horti 243 und im Meerm. 657 vorliegt und nach Ahrens' Conjectur
(De dial. Dor. S. 27 Anm. 4 und S. 33) lautet: tcc ^invnavHaßa ovo/naia nBvzovovoi; über-
liefert ist ßaQVTovnvai. Diese Stelle bedarf aber, ehe wir sie als Zeugnis verwenden
können, eingeliendster Prüfung. Zunächst habe ich gegen die Ahrenssche Conjectur schwere
Bedenken. Die Worte heissen in ihrem Zusammenhange in den Horti so: ta. fiovnovllaßa
ovoiiaza ßuQvxnvovaiv ol JwQieig' ojnoiwg de xai ra TiowTrjiog drjliozixa eniQQii^iaTa' xäXiog,
Of'xfiog, y.ö(.ixpojg, anhog; im Meerm. 657 steht abweichend (nif-iaia statt ovo/naia. Ahrens a. 0.
wandte gegen die Überlieferung ein: monosyllaba harytona sunt atona^ xid. Apoll, de pr. 61 B und
berief sich betreffs seines Vorschlages o^utovoüai statt ßctQviovnvai auf die von ihm S. 33
Anm, 18 angeführten Zeugnisse für dorische Oxytonierung von xa'/.cog, oo(fc6g. Er hat aber
dabei ausser Acht gelassen, dass die Grammatiker den Ausdruck ßaQvioveiv auch von denjenigen
Wörtern anwenden, deren Acut im Zusammenhang der Rede „xm^il^ezai eig ßctQeiav'"', und
die von einigen Grammatikern auch iyxkivo^tsva im Unterschiede von den syxXiTixä genannt
wurden (vergl. Göttling, Allgemeine Lehre vom Accent der griechischen Sprache, S. 373 und
391; Misteli, Über griechische Betonung, S. 38). Zu solchen iyxkivn^isva gehörten im Dorischen
auch die Adverbia xaläg, onfpiug, xouipcog, auhüg, die somit im Zusammenhang der Rede
xat* l'yx'/uoiv gesprochen wurden, d. h. den Gravis erhielten. Das besagt ganz deutlich ApoUonios
71. eniQQ. 580, 33: rraQcc Jidquvoiv l'vict (Adverbia auf -cog) o'^vvetai, ujoie xa-i l'yxliGiv
aveyviüo^r]' ,7; (>a xahug dnoxa&aQaoa i^ekenvQiooev (Sophr. fr. 87 Ahrens). Ahrens schlug
vor ni€ für woie zu schreiben; lüaie findet jedoch durch die obigen Bemerkungen seine volle
Rechtfertigung. Auch die Stelle des ApoUonios n. ccvtwv. 61 B, die Ahrens a. 0. gegen die
Richtigkeit des überlieferten ßaQvzovelv heranzog, zeugt, richtig gelesen, für die Correctheit
dieses Ausdrucks. Die Stelle lautet: n\ df ßaQvjovoüai (in einer Pindarstelle) to et) JcoQixwg,
deynf.ievni avii xnv üg, n/nnicog ti[j' „vjze y^eQvccTig yvva ovöiv TiQnf.iaO^uo^ievLx''' (Bergk, Poet. lyr.
Gr. IIP S. 742). Statt ü hat die Handschrift nach R. Schneider (ApoUonii scripta minora,
Leipzig 1878, S. 48) io ut videtur, Bekker schrieb r5; statt log hat sie (og, Bekker schrieb cog,
und auf diese Schreibung bezog sich Ahrens' Behauptung: monosyllaba harytona sunt atona. Dass
aber die oben eingesetzten Accentuierungen R. Schneider's w und tög das Richtige treffen, wird
durch ApoUonios selbst erwiesen, der über die Oxytonierung von oig und über die Begründung
dieses Accents durch die Herleitung von og in der Lehre von den Adverbien 581,3 — 583,22 aus-
führlich handelt. Die Ausdrücke 6'^vxnveiv und ßaQvxoveiv sind also nur insofern verschieden,
als der erstere die Accentuiefung eines Oxytonons ausserhalb, der zweite dieselbe innerhalb des
Satzzusammenhanges bezeichnet. Man konnte darnach in berechtigter Weise den Ausdruck
ßaQvxovilv als allgemeine Accentuationsbezeichnung solcher Oxytona verwenden, deren Natur
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eine ursprünglich feminine Weiterbildung von dem in archaischen Vaseninschriften {KAAO^
HO UAY^, KAAE HE HAY^, vgl. Curtius Grz.^ 287) sich noch findenden Tiavg sein; es
würde Tiarg rraP/g mit Formen wie yQcivg yQäflg zu vergleichen und die Betonung naig
aus Tiafig als die regelmässige und ursprüngliche anzusehen sein. Auch für vavg nehme ich
eine ältere im Dorischen erhaltene Oxytonierung an (vgl. ai. nä'l^, wie Zevg = ai. Dyäüs).
Die ionischen zweisilbigen Formen vrß)g yQr/vg liegen öfters in den Handschriften oxytoniert
vor, so in den An. Bekk. 5f30, 8; An. Ox. IV 337, 26 (aus Ilerodian, vgl. bei Lentz II
645, 29) und in der dort citierten Homerstelle Od. 22, 395. Ja es scheint sogar die
angenommene dorische Oxytonierung von nalg und vavg durch ein Grammatikerzeugniss ver-
bürgt zu sein, das in den Horti 243 und im Meerm. 657 vorliegt und nach Ahrens' Conjectur
(De dial. Dor. S. 27 Anm. 4 und S. 33) lautet: t« fiov6or?.?Mßci ovoincaa o^viovovoi; über-
liefert ist ßaQVTovnvöi. Diese Stelle bedarf aber, ehe wir sie als Zeugnis verwenden
können, eingeliendster Prüfung. Zunächst habe ich gegen die Ahrenssche Conjectur schwere
Bedenken. Die Worte heissen in ihrem Zusammenhange in den Horti so: t« ^invnavllaßa
ovnjtiaza ßanvinvoüaiv oi JioQulg' ofioiiog öe xal t« noiöit^ing driXunixä eTiiQQijfiaTcc' y.cikwg,
GOifwg^ yjjfiVjwg, anhug; im Meerm. 657 steht abweichend (>/;//ara statt ovo^iaxa. Ahrens a. 0.
wandte gegen die (berlieferung ein: uwnosijllaba hanjtona sunt atona, vid. Apoll, de pr. Ol B und
berief sich betreffs seines Vorschlages o^vinvnvac statt ßctQVTovnvoi auf die von ihm S. 33
Anm. 18 angeführten Zeugnisse für dorische Oxytonierung von xcthog, oocfiog. Er hat aber
dabei ausser xVcht gelassen, dass die Grammatiker den Ausdruck ßaQvzoveiv auch von denjenigen
Wörtern anwenden, deren Acut im Zusannnenhang der Rede „xoifuCeTcti elg ßaQelav^^, und
die von einigen Grammatikern audi iyyJuvnueva im Unterschiede von den tyx'/.iTi/.u genannt
wurden (vergl. Göttling, Allgemeine Lehre vom Accent der griechischen Spraclie, S. 373 und
391: .Misteli, l'ber griechische Betonung, S. 38). Zu solchen eyyj.ivn^ieva '^q\\()\-{(i\\ im Dorischen
auch die Adverbia /.aläg, aofptog, xouipojg, cmhog, die somit im Zusammenhang der Rede
AUT^ l'yy'/.iotv gesprochen wurden, d. h. den Gravis erhielten. Das besagt ganz deutlich Apollonios
71. tniQQ. 580, 33: rraQu JiDouvaiv l'via (Adver})ia auf -cog) n^vvetai, üoie aglt tyy.XiGiv
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vor 016 für vjoie zu schreiben; luare findet jedoch durch die obigen Bemerkungen seine volle
Rechtfertigung. Audi die Stelle des Apollonios rc. aviiov. 61 B, die Ahrens a. 0. gegen die
liiditigkeit des überlieferten ßaQviovtiv heranzog, zeugt, richtig gelesen, für die Correctheit
dieses Ausdrucks. Die Stelle lautet: oi Jf ßaQvinvnvoi (in einer Pindarstelle) zo lu JioQiy.cug,
de/o^ievni avil xnv üg, nunlcog zor ..ütt /eoväitg ywa oudev TronuaDuofievLc" (Bergk, Poet. lyr.
Gr. IIP S. 742). Statt v) hat die Handschrift nach R. Schneider (ApoUonii scripta minora,
Leipzig 1878, S. 48) e> ut videtur, Bekker schrieb ot; statt log hat sie cog, Bekker schrieb cog,
und auf diese Schreibung bezog sich Ahrens' Behauptung: monosijllaha bar//tona sunt atona. Dass
aber die oben eingesetzten Accentuierungen R. Schneider's w und üg das Richtige treffen, wird
durch Apollonios selbst erwiesen, der über die Oxytonierung von ojg und über die Begründung
dieses Accents durch die Herleitung von og in der Lehre von den Adverbien 581,3 — 583,22 aus-
führlich liandelt. Die Ausdrücke n'ivinvdv und ßaQvxnvilv sind also nur insofern verschieden,
als der erstere die Accentuierung eines Oxytonons ausserhalb, der zweite dieselbe innerhalb des
Satzzusammenhanges bezeichnet. Man konnte darnach in berechtigter Weise den Ausdruck
ßaQvinvfTiv als allgemeine Accentuationsbezeichnung solcher Oxytona verwenden, deren Natur
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der Stellung am Ende des Satzes widerstrebt. Wie das bei wg zutrifft, so auch bei ij, das im
Unterschiede von ?) bald o^vv6(.ievov bald ßaQvv6f.uvov genannt wird'. Die Stellen findet man
bei Lentz, Herodian I 516 Anm. zu Z. 28 gesammelt. Für die Adverbien xctXiög, oog^vjg,
xof.i\pwg, anlüg passt es insofern, als dieselben meistens im engen Anschluss an ein folgendes
Verbum vorkommen und dann y.at' tyxliaiv zu sprechen sind. Damit glaube ich die Richtigkeit
des überlieferten ßaQVTovovoL für die genannten Adverbien erwiesen zu haben; dass sie in den
Excerpten fälschlich auf der vorletzten, statt auf der letzten Silbe betont sind, ist von keinem
weiteren Belang, da es nur beweist, was sehr begreiflich ist, dass die Abschreiber den Aus-
druck ßaQVTovelv missverstanden hatten. Auch in dem ersten Theile des Satzes, der die
f.iovoovll(xßa ovoi-iaxa betrifft, ist die Überlieferung festzuhalten; es ist dabei zu constatieren,
dass die Grammatiker mit einer gewissen Ungenauigkeit sagten: „Die Dorier barytonieren'' —
immer im Gegensatz zum attischen Dialekt bemerkt — wo das genauere gewesen wäre: „die
Dorier können barytonieren". Also während att. ylav^, yQavg, vavg, naJg, oxwq u. s. w. der
Enklisis oder Barytonesis nicht unterliegen können, ist das bei dor. ylav^, yQavg, vavg, Tiaig,
oxcoQ u. s. w der Fall. Wie hier ßaQvtovsJv, so linden wir in derselben Weise anderwärts das
gleichbedeutende syxXlveiv im Gegensatz zu neQiafiäv gebraucht. So in dem Herodianeischen
Scholion (bei Lentz II 114, 18) zu IL Y (20), 251, das im Venetus A lautet: tisqI tov i) tov
vnozciOOOf.iivov zcj) xi y.al Tip aTiel idt^Xajoajiiev ev zolg tcqo tovtwv, (og tu) xi vTioxaooöjuevog
f.iev lyyJdvexai, xip de enet jieQioTccixai d. h. nach xi wird //, nach Ind dagegen /; geschrieben.
In anderen Fassungen dieser Hegel steht auch geradezu o^vvexai für das im Yenetus A ge-
brauchte iyyMvexai, so bei Joannes Alex. 42, 21, in den An. Ox. I 193, 8 und in den An.
Par. III 291, 8; 302, 10; im Venetus B hat auch das Herodianeische Scholion o^vvexai statt
syyMvsxai. Vgl. hierüber La Koche, Homerische Textkritik im Alterthum, S. 267 f. — Es ist
also die Grammatikerstelle xa ^lOvoGvllaßa ovof^iaxa ßaQvxovovot auch fernerhin als ein Zeug-
nis dafür festzuhalten , dass im Dorischen die einsilbigen Nomina, soweit sie nicht als Contraeta
den Regeln über die Accentuation contrahierter Silben zu folgen hatten, Oxytona waren und als
solche den altertümlicheren Accent gegenüber der im äolischen Dialekt regelmässig, im ionisch-
attischen hier und da eingetretenen Perispomenierung bewahrt hatten. Zu weiterer Bestätigung
desselben dienen die Zeugnisse über dorische Oxytonierung einzelner Monosyllaba, die ander-
wärts — ganz abgesehen vom äolischen Dialekt — Perispomena- waren. Fkau^ war nach
Herodian I 397, 18 (Jo. Alex. 7, 26) im attischen Dialekt perispomeniert, nach dem Scholiasten
zu Ar. Wesp. 1086 im Dorischen oxytoniert und steht wirklich oxytoniert auf dem Alkman-
papyros III 19, so dass die widersprechende Notiz des Eustathios 1451, 64: {jiaQa xoig Tialaioig)
xal i) y?Mv^ neQiOTiaiai' oi y.al o^vveodaL ftiv leyovoi xo ylav^ 7ih)v JiüQiy.iog als irrtümlich
anzusehen ist. ^xcoq wurde anderwärts perispomeniert, im Dorischen nach Herodian I 394, 23
(Jo. Alex. 7, 20) oxytoniert. Und wenn ßcog bei den Grammatikern perispomeniert genannt und
die Form yaxa öiäleyiov xQOTifj (bei Herodian I 403, 19 = II 366, 21 [Arkadios 126, 23]:
II 713, 12 [Choer. Dict. 254, 27]), oder xaxa {.iexaßoh)v JioQixtjv (bei Jo. Alex. 8, 1)
erklärt wird, so dürfte die Bezeichnung der Accentuierung auf das homerische ßcov II 7, 238,
das den Scholiasten (vgl. Ven. A, bei Dindorf I 260) JwQixaig gebildet war, zurückzuführen
sein. — Es ist also die dorische Oxytonierung von Tialg und vavg als gesichert anzusehen, und
damit sind die sämtlichen S. 1 angeführten Grammatikerbeispiele von oxytonierten Nomina-
tiven Singularis gebildet — bis auf oQvi^eg. Es würde diese Form, wenn sie sich richtig ver-
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hielte, einen dorischen Nominativus Singularis oQvlg vorauszusetzen nöthigen, dessen Accent
sich zu dem des attischen oQvig verhielte, wie dor. (fQaTijQ zu att. (pQdirjQ. Aber ich hege
gegen die Echtheit des Beispiels Misstrauen. Wir kennen bis jetzt im Dorischen nur die beiden
Stammbildungen oqvi- und oqvlx-\ oqvi^- ist nirgends belegt. Auch ist ausser oQvl^eg noch
ein anderes unechtes Wort in die Hortistelle eingesetzt worden, nämlich d^rßvxd, das schon
durch die von den übrigen Grammatikern angeführten Beispiele naiöeg, Ilcxveg, cpcotsg; &ajag,
TiTiüxag, TQwag als falsch erwiesen wird. Die Hinzufügung von d-rjkvxci in den Horti wurde wohl
durch den zufälligen Umstand veranlasst, dass die vorgefundenen Beispiele ywaUeg, x^^Q^S, vdeg
sämtlich Feminina sind. — Wir haben also, um es noch einmal zusammenzufassen, als Accen-
tuationsregel festgestellt, dass die dorischen Oxytona der dritten Declination, dem Hauptgesetz
über die Beibehaltung der Betonung des Nominativus Singularis folgend, im Accusativus Sin-
gularis und im Nominativus und Accusativus Pluralis als Paroxytona accentuiert wurden. Der
Alkmanpapyros bestätigt diese Regel durch den erhaltenen Accent von nalöa I 19, und die
Kichtigkeit der Beschränkung der angegebenen Betonung auf die Oxytona durch den erhaltenen
Accent von vsäviöeg Hl 22. Alle von den Grammatikern angeführten Beispiele haben lange
paenultima, da nur durch Formen mit langer paeimltima die nachgewiesene Besonderheit der
dorischen Accentuation zur Anschauung gebracht werden kann.
2. Die aus -a/wv: -dwv zusammengezogene Endung der dorischen Eigennamen auf -av, wie
l4/.'x^idv, wurde oxytoniert, obwohl die Endung des Genetivus Pluralis der -a-Stämme auch im
Dorischen perispomeniert wurde; vgl. die Grammatikerzeugnisse für nvlccv, xakav, oe/tivav. xva-
viav, u^KfoxeQäv. dxQctv bei Ahrens, De dial. Dor. 225 Anm. 4; 31 Anm. 11 und auf dem Alkmau-
papvros den erhaltenen Accent von %äv HI 28. Mistel! (Über griechische Betonung, S. 77) will
in -äv eine Kürzung von -av sehen, insofern in den zwei verschiedenartigen Tönen des letzteren die
zivei getrennten Silben stecbn, während -dv durch ungebührliche Kürzung der letzten Silbe von -do)v
entstanden sein könnte, so dass ihr Mltt4ton gegen den Acut der ersten nicht aufkommen konnte. Wie
sehr die Dorer es in der Art haben, die Endsilben zu kürzen, ist bekannt und bei Eigennamm ohnehin
natürlich. Gegen diese Hypothese spricht Folgendes: Eine Verkürzung der Endsilben ist auf
griechischem Sprachgebiet, wie es scheint, im allgemeinen nicht erfolgt ; über -lä- im Nominativus
und Accusativus Singularis der weiblichen -ä-Stämme vgl. G. Meyer, Gr. Gr. § 51. über äol.
'Aq^QÖdiia meine Griech. Dial. I 159. dorische Infinitive wie evevöev sind nicht verkürzt sondern
ursprünglich, die Endungen der Accusativi Pluralis von -o- und -«-Stännnen auf -og und -äg
sind nicht aus -vjg -äg, sondern direkt aus -ovg -arg, ebenso die des Nominativus Singularis von
-vT-Stämmen auf -dg -eg direkt aus -avg -evg hervorgegangen u. s. w. Und was ist schliesslich mit
der postulierten Form l4'Axiidov erreicht .-' Um von ihr zu l4?.xudv zu kommen mit Umgehung des
Gesetzes über die Accentuation contrahierter Silben, muss der letzten Silbe durch eine ungebührliche
Kürzung, für die es an Nachweisen fehlt, der Eintluss auf den Accent gänzlich genommen worden.
— Ich glaube vielmehr, dass bei dieser Betonung die Analogie der nicht contrahierten oxvtonierten
Eigennamen auf -dv, wie Tiidv ion. 'Ar/>, 'A^dv ion. l4t}\v. Alvidv ion. Alvu'jv, massgebend war.
3. Der Alkmanpapyros weist d^ivvaL II 31 als Paroxytonon accentuiert auf, und wenn ich
nicht ganz irre, so war auch bei Joannes Gr. diese Betonungsweise der Intinitivi Aoristi auf
-CIL überliefert. Wir lesen nämlich in den Horti 243 folgende Stelle: l'ci ö^. y.al id. ug ai
h\yovxa anaoe^cfcaa naootvioporoiv iaräoav, icfdoav, e/.roav. hhiQcci', ixod^av. Der cod.
Meerm. 657 hat dieselbe Stelle mit der Abweichung: id eig av h]ynvict dnaQtiKfcaci y.il. Die
zu Tage hegende Verderbnis der Notiz seheint mir auf eine bereits in der gemeinschaftlichen
Quelle dieser beulen Excerpte vorhanden gewesene Lücke hinzuweisen, die if fS r S "
^uaszufullen sem dürfte: I« 6i .al rä eig ac X^yo^a äna.i^^ara L,„ivrol„i2 iZla"
Z7ZI\ T' :' "^"''' '"P"^""- ""■ g'-amuiatieus Meerm. oder seine Quelle ver-
eisav, hess aber auaQ^.g,aTa ungeandert stehen. Bereits in den corrigenda zu seiner Aus
gäbe vom Jahre 1.512 hat Aldus diesen Überrest der ursprünglichen Fassung beseUit tmi
um t:- efwSr elf "^ "' '''^"T «"^'--/«^"'^----- -^^ «SimS
laium (lass es weiter geht, xai Ta eig ov h,yovxa naQogvzopova, ytX. I„ späteren Drucken
.st auch diese an den ursprünglichen Te.xt erinnernde Ungleichheit durch ,lie S hreibun x«
ro.ff «s 0. Xrryovvas na^,oSvzovov„,v ausgemerzt. - Durch meine Ergänzung wird iTmimt
lot'T '""'■'•f i t" '" "'-"'^''^'"•*^" Aoristfornien sämtlich (über „UdV^^,
I 929 8 = ^ ,,«. A.f. 22, 33) lange Stammsilben haben, bedeutsam, da die fnfinilive nur be
langer Stammsilbe die Abweichung der dorischen von der attischen Betönungsweifezetn k ne
4 Dass die Dorier ihre medialen contrahierten Futura in den auf -«, endigenden Formen
properispomenierten, bezeugen die Grammatiker mit einer Bestimmtheit, die über Ce Auffa" 1^
keinen Zweifel übrig lässt. Ich will nur auf die folgenden Stellen hinwe se„: Clme^- Dict 65 "'
ras na^ ,^uv n^,o^,^na.o>fUrc,s A.'f.,^ aörot na^o^vrooc^r olnj nsj närss, aly^Jy!
rravTcov .«. „a,äo,v nartio, „al rra.öojv Xiyovoi n,,,wmonhcog- „ai nix)v rd, nao'/2
y>.o.„, XiSus aoroi noXXd.., avarmo^ss ÄSvLo. „lov ro öJ—lxLJVlZ
aroc öaon^o,ev .atjzo.ir Xeyooo . . . iu.ör, oi. h.aXXayd,rAnov noJjIJill^Zl
ZZr "' 'r^^' "''"""''" ™''^ "^"''""''^ '-''^^--^- '- -' -' ---^ ^oxZt
no,„_a. zorco nQ<>s z,)r .o.w}. öcdXe.zov. Ebd. 708, 15 (bei Lentz. Herodian II 812 1^
^e:S''Z';:^^2r'>''^'7'"'"'''''f"'r''^ ^^>--^ ""/'- >'(-«'/--• -"?--. ^^-i;
iL- ' ',"""'"■■ ■ '^^Y"«^ "c^ ioae'nat JojQtycdg 'iXiädog B (SOS)- „o[', ol ^nxwv
<,<oe cov,uo„ao. nQon,Q,anav.,g rf, iaaelrau Schol. Tlieocr. bei Ahi'ens, Bucol Gr rel II 9
Z Ji^n '"'.^''r''> ""' r" "?P'^"'" ^e'>^»QoS"m>evove na»^r,.o!,g „movrc. nn^ovv-
-^uamnai. xeiaeifiai, apaXnyiog ziT, nnwvnai. noievfiai
dorn Wnn ':^";''f/"\Srf'o'io"-.<l«s Bokker zu Ilias 13, 317 nach seiner Be.oidnmng aus
^Icm \euetu. A hat: r« Se eaoena., «!,■ „e'r icn M^.nv. na(,oSvvercn. eü. di 'Mu.ov,
7n»oneQionc(Tai. A. Aber die Diiulorfsche Ausgabe der Scliolien des Venetus A enthält es nicht,
und wir haben darnach die Bezeichnung A zu den zahlreichen üngenauigkeiten der Bekiv ersehen
Scholiensannnlung zu rechnen. Woher es nun auch stannne, es scheint auf jeden Fall eine
zurechtgestutzte Wiederhohmg des zu llias 2, 393 im Venetus A beigeschriebenen Herodianeischen
Scholions (Bekker 74, Dindorf I 106, Lentz II 34, 9: 811, 12) zu sein: TiQoneQioTiaoitov in
iooeliar ov yaQ naQo^vyriov, uig ziveg, Inu Ji^Qinv yjör^ yaQ nnlh) /o/^^s' tiov coiovicor
naQct 'Aiztxolg. So urteilt auch Lehrs, Herodiaui scripta tria emendatiora, S. 209 : Ille . . locus
ad y 317 epilomatmi debetur {nee idv iaii guod meminenm Herodianeum) ex tarn corriiptis im-
perite referefdi, cid aeqiie atque scholiasüs BL {ad B 393) convmiat shnpUciter de Aüico ioasaai
loqui. — Ahrens, De dial. Dor. 28 Anm. 8 hat statt des überlieferten naQo^vvxiov, ^Yie es
scheint aus Versehen^ nQonaQo^vvJtnv geschrieben, denn er folgerte ja aus diesem Scholion:
„Itaque Lores proimntiahant toodcai'', indem er wahrscheinlich so interpretierte: „iaaelTai ist
zu properispomenieron; es darf nicht paroxvtoniert werden, wie einige mit Berufung auf die
dorische Bildung der Form Ix'liaupten; vielmehr sind solche Futura bei den Attikern häufig
und demnach auch attisch zu accentuieren''. Aber ganz abgesehen von der äusserst harten
und kaum der Breviloquenz eines Scholions nachzulassenden Verbindung der Worte snel Jcjqiov
mit ojg iiveg sc. naoo^vvnvoi. statt mit nQnTTeQionaaianv: schon der Widerspruch, in den bei
dieser Interpretation Herodian nnt sich selbst geraten würde, nötigt uns mit Lehrs a. 0. S. 208,
dem Lentz im Herodian II Sil, 12 und Dindorf in der Scholiensammlung gefolgt sind, ttqo-
naQo^vvTaov statt naQo^vvTtov zu schreiben, so dass das Scholion iaaüicti als dorisches Futurum
zu properispomenieren lehrt, gegenüber dem Dion (vgl. die angeführte Eustathiosstelle), der
iooeaai wit* taaexcti als Proparoxytonon betonen wollte.
Über abweichende dorische Accentuation des Mediums der verba contracta scheint ein
Theokritscholion zu Id. 1, 83 zu handeln, das in den meisten Handschriften so lautet: nooai
{poQtliai- fiavicodiog (piQeiai . y.al^f'>lov ra elg rat Xtjyovra ()i]fiaTct, ozav l'xi] to v naQalriyouevov
xal TiQoneQiomjiiievov, naqo^ivovoiv oi JcoQuig- oiav de ßaQvvoitievnv, o(.iouog i](.uv ty.fftQovoiv.
Ahrens, Bucol. Gr. rel. II 68 verwies mit Kecht die Worte ^laviojövjg fpeQsiai. die im cod. Gen.''
fehlen, an das Ende des vorhergehenden Scholions, das erst durch sie vollständig und ver-
ständlich gemacht wird, schrieb ferner ei naQalTJyov statt v naQalriyö(.uvov und klammerte
den Schluss von oxav bis excpeQovaiv als späteren Zusatz ein. — Etwas correcter steht dasselbe
im cod. Ambros. 222, dessen Theokritscholien Ziegler herausgegeben hat: ^«(»/"irar ^lavitoöcog
(paQSxai . y.a^c>).ov t« tlg lai Inifiaia, oiav tv) r^ -ia()cilt]yr^iai mQianvjueviog, Tiaoo^viovnvöi
JioQiug- ozav de ßaqvioviog. of-ioUag t)f,uv exrfeQovoiv. Es würde, wenn wir von den nicht hierher
gehörigen Worten ii<a»76'j()(/j$ f/60£rai absehen, so zu übersetzen sein: Die Dorier paroxytonieren
die Verbalformen auf -rca, wenn die vorletzte Silbe derselben ein perispomeniertes r] ist; wenn
dieses t] aber unbetont ist. so sprechen sie dieselben wie wir aus (also dor. noujzai, aber
Xeyr^zai, nenni'r^zai). Ahrens war durch diese ihm damals noch in der corrupteren Fassung
vorliegende Stelle und das eben behandelte Homerscholion eooeirai y.zl. zu der xVnnahme
gebracht worden, schliessendes -ai sei vom dorischen Dialekt in der Verbal- ebenso wie in
der Xominaltlexion als Länge behandelt worden, und hatte deshalb im dorischen Dialekt auch
Xeinofiiat. (leineai) hm/j, leinezai, Uinövzai. lei7iLüi.iai, {leint'iai) hinfj, lei7ii]zai, leim'jvzai.
Äeineo^ai, hmo^iaL u. ■>. w. (De dial. Dor. 300, 305 f.) als Paroxytona accentuiert. Dagegen
hatte ich in meiner Dissertation De dial. lleracl Ital. (Curtius" Studien IV (1871) S. 364 f.)
darauf hingewiesen, dass die Angabe des Theokritscholions über die verschiedene Beliandluno- die
einerseits uon^zac und andererseits leyrjzat (dann natürlich auch Uyezat, Xeyo^cai, Ihovzai xx\ w \
bei der dorischen Accentuierung erfahren hätte, durch den Alkmanpapvros bestätigt zu werden
scheine, der zwar ö^a.uka, II 25, aber dagegen /m(>r,'^^r«. II 8 aulweise. Ich hatte iedoch
mit Hinweis auf die bezeugte Properispomenierung der dorischen Futura mein Urteil über
diese trage m suspenso gelassen. Misteli, Über griechische Betonung S. 127 f 190 .el.los.
sich der Ahrensschen Argumentation an, obgleich er die eine Stütze derselben 'nämlich das
Homerscholion aWrrca xzL, durch Lehrs bereits beseitigt sah. Cauer, Delectus XV und
>cluibert, Miscellen zum Dialekte Alkmans 19 f. nalimen gleich mir eine verschiedene Behand
lung der contraliierten und der nicht contraliierten Formen an. Beide versuclien dieselbe zu
begründen. Cauer folgendermassen: (hdns) discriminü ea causa esse videtur, qicod at in terminaiiombus
verborum cta correpium est, iit accenium in antepaenultima poni patiatur, intra duas autem moras
longae vocahs, quae ut in noujzca tenninatlonem autecedit, accentus modulatio aliter disiributa est
atque m cetens dtalectis. noirizai igitur non ideo scribendum est, quod idtima srjUaba longa est sed
quod Daves accentum in loncja syllaba positum non pnorl sed posteriori morae tribmmt quod etiam In
monosijllabis et nonnunquam in termhmtionihus formarum coniractarum, velut gxcüq Uhy.näv ab eis
ßen notnm est. Dagegen muss bemerkt werden, dass, wenn die Dorier wirklich bei Betonun-
einer langen Silbe den Accent stets auf die zweite Moni gelegt hätten, der Circuniflox niemals
von Ihnen hätte gebraucht werden können. Und für seine Existenz im dorischen Dialekt debt
es doch Zeugnisse - wenn jemand nach solchen fragen sollte - in Hülle und Fülle. Schubert
erklart a. 0.: Ihr sehen . ., dass der Diphthong at . . in der Verbalflexion leichter ist. als in der
Declinaiion, d. h. dass er in evsterer die Kraft,, den Ton herabzuziehen, nicht unter allen Umständen
äussern kann (denn dann müs.te in der That mit Ahrens dorisch auch hyezac etc. geschrieben
werden sondern nur dann, wenn er noch durch eine andere Betonungsneigung des dorischen Dialektes
unters utzt ^ctrd: die Äagung nämlich, bei Diphthongen und durch Contraction entstandenen langen
\ ocalen statt icie im Attischen den ersten, vielmehr den ziceiten Bestandtheil zu betonen {ykav^ 'AXxliÜv)
sodass, reo in Pemdtima solch ein langer Vocal oder Diphthong nicht vorhanden, auch der Anlass zum
Bn-vortreten jener .\eigung entfällt. Den ersten Grund giebt Schubert selbst preis: wenn die
Bonev Xeyezac betonen, so betonten sie auch nousTar, den zweiten habe ich schon bei Cauer
oben widerlegt: wenn die Dorier noiesTac betonten, so betonten sie auch noiilTai und ich kann nicht
zugeben, dass die beiden Gründe durch ihre Vereinigung an Beweiskraft gewonnen haben Ich
bin vielmehr jetzt insofern ganz Ahrens' Meinung, als ich mit ihm behaupte: wenn es wahr ist
dass die Dorier nonjzat (aus noieezai) betonten, dann müssen sie auch Xayhai betont haben'
wenn wir die letztere Accentuation verwerfen, so fällt damit auch die erstere Und damit
sprechen wir zugleich dem Theokritscholion, insofern es uns glauben machen will die Dorier
hatten g^oQijzac aber cfeQr^zac betont, sein Urteil: es kann unmöglich richtig sein Darum wir
es ganz ^folgerichtig, dass Ahrens in der Bukolikerausgabe die Worte ozav Si ßaovzovcog
oftouog ru^iv excfeQova.v verwarf. Aber gewährt es denn nicht auch sonst Anstoss- Deii
\iderspruch zwischen der Accentuation des im Lemma stehenden ffo^ijzac mit der folgenden
Kegel will ich nicht weiter betonen, da auf die Accentzeichen unserer Theokrithandschriften
wenig zu geben ist. Aber um so nachdrücklicher weise ich auf den confusen \nsdruck hin-
oiav zu^ Ti naQahr/rizai neQiamopevü^g „wenn die vorletzte Silbe (im dorischen Dialekt) /? und
(im attischen Dialekt die entsprechende Silbe et) circumilectiert ist." Nur durch diese Inter-
pretation kommt der vorausgesetzte Sinn heraus. Wenn man aber nach der früher bekannten
Fassung des Scholions (poQsiTai und mit Ahrens dann €i (naQah'jyfjTai) lesen wollte, so würde
man erstens die Autorität der besten Handschriften gegen sich bekommen, die cpoQrjzaL in dem
betreffenden Verse bieten, und zweitens die andere Hälfte des Scholions unverständlich machen:
denn wo giebt es im Dorischen oder im Attischen Formen auf — fzrai, deren vorletzte Silbe
unbetont ist? Die Theorie des Dion, toaeuai nach dem Vorbilde von toasTai zu proparoxy-
tonieren, hat, wie wir von Eustathios wissen, keine Nachfolge gefunden. — Die angegebenen
Gründe nötigen mich zu der Annahme, dass das Theokritscholion (poQr^xai mX. auch in der
Fassung des cod. Ambros. corrupt ist. und rauben ihm in meinen Augen jede Beweiskraft. Icli
vernmte. dass es ursprünglich zur Picclitfertigung nicht sowohl der Acccntuation als der
Schreibung der Form ffnoT^iai dienen sollte. Die Handschriften schwanken zwischen q^oQtjiai
und (foQtixai. Der Ambros. 222 (bei Ahrens k bezeichnet) bietet mit einem Parisinus (bei
Ahrens D''j und der Juntina (poQi^xai, die übrigen (fonelzai. Dem entsprechend hat unser
Scholion im Ambros. 222 (paQ^iTai im Lemma und dann i} nanah'i'/rjXciL, während Ahrens aus
den übrigen Handschriften mit Schollen (fooüiai im Lemma edierte. Das Scholion dürfte
darnach ursprünglich etwa folgende Fassung gehabt haben: q^oQTjai xa^ölov xa dg -xai
^)/jf.iaxa, oxav 7iaQaXt]yr^xai TiaQiGTiw^iavcog, XiTt rj TZQOffaQovoi /Jo)niug' oxav öi ßaQvxövcog,
o/noiojg ?]ju7v Excfaoovoiv. — Es sei mir zum Schluss gestattet, meine Beweisfülirung kurz zu
wiederholen: dass die Dorier ihre contrahierten medialen Futura in den auf -ai endigenden Formen
pfoperispomenierten, ist von den griechischen Grammatikern an verschiedenen Stellen klar und
deutlich bezeugt; das Homerscholion zu 11. 2, 393 iaoucai y.iL ist, wenn es in der von Lehrs
hergestellten richtigen Fassung gelesen wird, zu diesen Zeugnissen für die Properispomenierung
zu rechnen. Die auf dem Alkmanpapyros erhaltene Betonung von ÖQaj^ieixai H 25 muss des-
halb zu der Zahl der fehlerhaften Betonungen desselben gerechnet werden. Die contrahierten
medialen Präsentia können unmöglich nach einem anderen Princip accentuiert worden sein als
die contrahierten medialen Futura; das Theokritscholion zu Id. 1, 83 (poQtjxai xxl. wird durch
verschiedene Gründe als corrupt erwiesen. Wurde aber dorisch eaarjxai {iaoeixai), cpoQjjxai
{cpoQeixai) betont, so müssen die vorausgehenden uncontrahierten Formen proparoxytoniert ge-
wesen sein; durch eaae€Taf. r/^o()6£2:off ist auch der Accent von leyexai, leyofjai, liyovxai u. s. w.
gegeben. Dazu stimmt der erhaltene Accent von ikxqxvqexui auf dem Alkmanpapyros H 8.
IL Die Excerpte ttfqi diai^y.mn', namentlich in Bezug auf die Abschnitte
ne{il Joj()Ld'og.
1. Die Abschnitte TiaQl JwQlöog in den uns vorliegenden Grammatikerexcerpten Treol
dia,a.xcov lassen uns wie die Abschnitte nsQl ^lolldog, über die ich an anderer Stelle (Griech
Dial. I 25 ff.) gesprochen habe, die enge Zusammengehörigkeit der sämtlichen Excerpte von denen
sich das zweite Aldusexcerpt durch besondere Keichhaltigkeit auszeichnet, und die Existenz der
drei durch nähere Verwandtschaft gebildeten Excerptenfamilien deutlich erkennen
ui ^c^otT!? derselben, bestehend aus dem Excerpt des cod. Leidensis. dem ersten bei
Aldus S. 23o 1. (Aldus A) und dem im cod. Vaticanus betindlichen bis zu den Worten dvrl
10V eA^aiv yMi ÖQa^talv Uyovoi (Vat. A), bietet in derselben Reihenfolge die nämlichen Be-
merkungen über den Gebrauch von a für ^, -av für -cZv. darauf eine in allen drei Excerpten
corrupt überlieferte Notiz, über die gleich gesprochen werden soll, dann übereinstimmende
Bemerkungen über den Gebrauch von c. für ov und über die dorischen Infinitive. Die Exceri)te
Aldus A und Vat. A sind nahezu identisch, Leid, hat vor ihnen die Notiz über o für ^ und den
bchluss über die ^lexarxxfioeig und die dorischen Dichter voraus. — Über den ursprünolidien
Sinn der erwähnten, in den drei Excerpten verderbt vorliegenden Notiz lässt Leid S '>
(Schäfer 633) keinen Zweifel. Dort heisst es: {Ydiöv iaxc xcov JcaQucov) amaxt.ag ^l.i^vvx^yäg
nxfooatg ovaxaUetv, es sollen also Accusative wie dv^Qconog, vv^ufäg zur Sprache kommen.
Aber an der stelle, wo wir nach der in der ersten Excerptenfamilie üblichen Anordnuno die
mit Beispielen versehene weitere Ausführung der Regel zu erwarten haben, Leid, s^ .5 steh(^i die
Worte: a.vxt da xtZv iyr^lvy.iZv aviyuv nkr^&vrxixdg alriaxiydg Tixiöaeig. \nav Uya^Oi ' yMlaQ aorrdc
Aldus A bietet dafür an erster Stelle: dvxl da ^r^Xvycov ^]vo^tdxon huyo^r nbjawxi.dg'TruLic
aycfaQSiv. und an zweiter Stelle: avxi da hudir ^^^hmor <]ro^idxcov ^h^^wxiydg nxcöoetg, cog
oxav KayvjGi y.aUg, oocpdg, woraus folgender, schon in der Aldina von 1512 und dann in "allen
spateren Ausgaben vorliegender Unsinn geworden ist: dvxl da eviywv Srjlvywv dvo!.tdzwv nln-
^vvxixag nxojoug a.cfä^ovoiv ck oxav Xaycooc xa^v yaUg. oocfr^v aocpdg. Im Vat. A steht an
erster Stelle (Schäfer 691): dvxl da avcxcov r]vo^^dxcov ^r^krycüv cog nh^Qwxty.dg TxxcJasig arrt^
qaQaiv. an zweiter (Schäfer 092) der verunglückte Versuch einer Verbesserung :';.r.t alxianydg
nhj&vvxixag ^Ivxdg nxo^oaig dvxl yavtxrjg, oxav Uywoi xaXag oocfdg dvxl xov xaXrg yai aomlg
Ursprünglich dürfte die Stelle etwa so gelautet haben: l'xi de xCov 6vo^idxm> ^ijlvy.wv xdg riL
^vvximg^ aixiaxixdg Tiicjoeig ovoxaiovoLv. 'öxav Uycooi y.aÜg, oo(pdg- xal xcZv dvo^dxiov
aQoaviycn' xag nhj(>vvxiydg aixiaxrxdg Tixioaeig ovaxaiovoiv. oxav Uycoai dvO^oomog ouoiog
Dadurch, dass die zweite nahezu gleichlautende Hälfte des Satzes erst nicht mit'abgeschrieben,
9
• .,*
10
zu ^rjXvxiov aber nachträglich aal ccQoeviyAüv beigefügt wurde, dürfte das weitere Verwirrung
stiftende Wort svixdiv entstanden sein, und die corrupten Worte Leid. § 6 (Schäfer 634): im
Tiviov xä TcXr^^vvTixa eyzivo^ihcov xaid Trjv ccQ'/rjv mtuaiv e/.cpeQovai ovoTaXXnrceg' av&Qiorcoty
o^ioLoi sind meiner Meinung nach als Wiedergabe jener zweiten Hälfte der Kegel zu betrachten
und etwa folgendermassen zu schreiben: eul tiviov xaxa zag TiXri&uvTixag ixTsivojtievtov ttjv
a}TiaTixf]v TiTiüGiv sxffionvai avoTellnviig' dvO^Qwnog, ö^iolog.
o. Die zweite Familie besteht aus dem zweiten Excerpt des Aldus S. 242 ff. (Aldus B), dem
des cod. Meermannianus und einem Teil des Gregorschen Werkes, nämlich den §§ 111—131,
149 — 174. zu denen noch einige versprengte Notizen (§§ 4, 87) und der Sclilu<< des Abschnitts
TieQi Jcooiöog kommen. Die übrigen Bemerkungen des Gregor stammen aus Scholiensamnihingen
(vgl. Koens Praefatio in Schäfers Gregorausgabe S. XX f.), und zwar, nahm er, wie Morsbach
(Gregor vonCorinth über den dorischen Dialekt, Rhein. Mus. XXXI [187G] S. 567 ff.) nachgewiesen hat,
aus Theokritscholien§§5 — 1.'), 65 — 110, aus Schollen zu Pindars Olympien §§ 16—35, aus Schollen
zu den Acharnern §§ 36 — 64. — Das Archetypon dieser Excerptenfamilie bestand aus zwei ganz
äusserlich an einander geschobenen Abschnitten. Der erste Abschnitt reicht bei Aldus B bis
zu den Worten Sfioitog xiQaog avil tov xenaiog und umfasst im cod. Meerm. die ersten acht
Paragraphen, bei Gregor in gestörter Ordnung ;;§ 4, 112— 121. Er enthält lediglich eine Picihe
im dorischen Dialekte grassierender nd^rj twv leSetov: cQonai: alinv dfUQav fiaisQu. (.noaäv
&vQav d^eäv (fehlt bei Gregor), Jioyävevg (fehlt im Meerm.), juaiaag (nur bei Aldus), löfjv, oeov
(fehlt im Meerm.), axeqog "AQxa(.iig (fehlt im Meerm.); vns^aiQeasig: laßev il&^v, flocQing
yet)ang; dinlaGiaauni: ottl onnod^L oaonv ; extdoeig: laog (fehlt im Meerm.); dnoxnnai:
öto; TiQOG&eoeig: fi/juevai. Die Reihenfolge ist dadurch verletzt, dass die tqotci] von e in «
{axeQog^'AQxaiiig) am unrechten Orte, getrennt von den übrigen xQonai, eingefügt ist und die
beiden Fälle der vna^aioeoig auseinandergerissen sind. — Der zweite Abschnitt beginnt mit
den Worten: xPjg JiOQidog noXXai sloiv vrmdiatofaetg xnnixar dXXwg yctQ KQpjxeg öiaXeynvzai,
ci/Mog 'Pnöioi (fehlen im Meerm.;. alXiog L^Qyeloi xal aXlwg y/axedai^iovioi- xaO^nliüCi de
loiiv avxiüv löuüuaxa. Darauf weiden dem Dorismos im allgemeinen angehörige Eigentümlicli-
keiten angeführt, und zwar, wie im ersten Abschnitt, zuerst der Gebrauch von a für /^, dann
der von -av für -wv (fehlt bei Gregor, vgl. aber bei ihm § 37); die hinzugefügten Beispiele
sind andere als im ersten Abschnitt. Im weiteren Verlaufe geht der zweite Absclmitt seine
eigenen Wege. Zunächst kommen noch einige xoonai: yelav. elav für yehov^ ehov; vav für
vavv (fehlt im Meerm.); x/.adag für xlelöag (fehlt im Meerm.); vdxav für vLx^^v (geschrieben
vaixriv: nur bei Aldus). Bemerkungen über die nvBv(.iaxa. die nach den Abschnitten ti^qI
AinUdog an dieser Stelle zu erwarten wären, fehlen ganz. Dann konnren die Notizen über
die xövol: Accentuierung der Monosyllaba (fehlt bei Gregor) und Adverl>ia auf -tjg, der
Nominativi Pluralis von -o -Stämmen, der Nominativi Pluralis auf -eg (nur bei Aldus), der
Intinitivi Aoristi auf -ai, der 3. Personen Pluralis der Präterita Activi, der Genetivi Pluralis
einsilbiger Wörter, der dorischen Futura. Gregor fügt noch die Betonung von 6/nolog hinzu.
Es folgen die xliaeig: Accusativi Pluralis auf -ag von -«-Stämmen (fehlt im Meerm.), In-
tinitivi auf -iv für -eiv (fehlt bei Gregor), Genetivi Singularis auf -w von -o-Stämmen (nur
bei Aldus), Accusativi Pluralis auf -w^ von -o-Stännnen, Imperativi Xdßnv d-iyov ÖQdjiiov.
Den Schluss bilden yliuGoai iä-vixai. Zuerst 4 sikelische Glossen (fehlen im Meerm.;: ^ixelnl
df xr^v yvxnav xvxnav XiynvGL xal xov y^ixwvct y.ixiova, xt]v (.irixociv delcpvav xai xtjv yvraJxci
11
yavdv. Darauf eine Reihe nach dem ersten Buchstaben geordneter Glossen (e und i; stehen
unter einander): KQtjxeg de x6 öid. Jtavxog aleg, xo aviov avxeX, ßtlxiov ßevxiov (Aldus ßevxeiv)^
rjXd^ev Tjvd^ev (fehlt bei Gregor), eg y^oQov ev xooov, ig xdv dyoQav iv xdv dyoQav, xn i'a l'ßu,
xn taoov tßaGov, xo ijv ^g, xb el'cüi^a iji^ioxa (Aldus und Gregor ?)^(j, fehlt im Meerm.;
corrigiert von Buttmann, vgl. Ahrens, De dial. Dor. 340), xo evioxeloD^ai evw . . . . (Aldus und
Gregor evcu, fehlt im Meerm.; offenbar ist das Wort verstümmelt, eine sichere Ergänzung er-
scheint vor der Hand unmöglich), Qevxvötöag GevxQaxrjg GeixpQaGxog dvxl xov Qovxv-
didi]g QeoxQdxrjg Qe6(pQaGxog, xd de xQea xQij, xo dxQazov dxQrjxov (stört die Reihenfolge),
xoixnv xi()xov (fehlt im Meerm.), xo xelevei xelexai, xb xaiaßalelv xaßßaXelv, oiOQOvg
dyvQiov jLivycüvag (fehlt im Meerm.; das Wort ist offenbar corrupt, der cod. August, des Gregor
hat dafür dyjQuidg. was Schäfer 362 in den Text aufgenommen hat, der cod. b. des Gregor
bietet (.wlwvag. Ich vermute dyvQwvag, was von Phrynichos Bekk. An. I 7, 21 als unattisch
getadelt, aber bei Arist. Wespen 1310 vom Scholiasten gelesen wurde), oYxade ol'xaöig (fehlt
im Äleerm.; Gregor oixaöeg), oQvtxHg oQviyeg (im Meerm. und bei Gregor oQvii^a oQviya)^
yß^eg yJiQeg (nur bei Aldus). Die schlechte Beschaffenheit der Texte macht eine zuversicht-
liche Beantwortung der Frage, ob diese Reihe wirklich, wie sich nach dem Anfang voraussetzen
lässt. nur kretische Glossen enthält, schwierig; etwas erhebliches wüsste ich nicht gegen die
kretische Herkunft irgend einer derselben vorzubringen: ßevxiov führt als kretisch auch Phavo-
riuos im Lexikon an: ßevxiov dvxl xov ßelxiov IvQrjxeg leyovGiv. Demselben Abschnitt, der
mit KQtjxeg öe beginnt, sind in den Ausgaben noch die folgenden drei ausserhalb der alpha-
betischen Ordnung stehenden Glossen zugefügt: oxdöiov o^döiov, xelvog xtjvog (fehlt bei Gregor),
Gl) ZV. Darauf kommt eine dritte, in keiner ersichtlichen Weise geordnete (iruppe von Glossen:
xal dvxl TOV Xeyovöi y.al ifeQovoi Xeyovxi xal rpeqovxi (nur bei Aldus), xb -(.lev -fieg,
xal xavxag xovxag, xal xb uQbg noxi (fehlt bei Gregor), xal xoxe tox«, xT^.iog df.iog (fehlt im
Meerm.; Aldus in den llorti dfiog, Gregor dfiog, Aldus 1512 und spätere Drucke xa/nog und so
Schäfer 366; es hiess wohl ursprünglich: xrjinog xa/iog, i](.iog duog), di'if.iog öa/tiog (nur bei
Aldus), ^ebv giov (dsgl.), oiQavbv loqavbv, ßovXi]v ßwXdv (fehlt bei Gregor). Die sikelischen
Glossen stammen vielleicht aus Sophron, wenigstens ist xixcuvog für yixwvog aus Sophron (fr.
()2 Ahrens) im Et. M. 774, 45 überliefert; in der dritten Gruppe weist giov auf eine lakonische
Quelle hin. Wenn wir damit bei der Frage nach der Provenienz dieser Glossen auf den
kretischen, lakonischen und sikelischen Dialekt, und bei letzterem auf Sophron geführt worden
sind, so scheint zu diesem Resultat die aut die Glossen folgende Schlussnotiz (fehlt im Meerm.)
dieser l]xcerptenfamilie zu stimmen: Jiacfeqei de ^ xiTv Kqi^xwv didXexxog, i) vvv xexQr^xai
KvipeXag, xal r xwv ylaxtuviüv., jj xeyQiiiai ^Alxiiäiov^ {xal t) xtov ^ixe/.iuv, jj xeyQijiai (nach
Koens Ergänzung zum Gregor, bei Schäfer 371]) ^cocf^cov ?) f.ievioi JJivdÜQov xal ^Ißvxov xal
2liu(üridov xal BaxyvXidnv navxeXiZg dveiiai did xb (.u) JioQielg eivai z/J (fvGei xoi.g noirjdg,
XQfJGOai de itibvov xtj dia?J^ei.
4. Die beiden so eben gekennzeichneten Absclmitte der zweiten Excerptenfamilie können
unmöglich derselben ursprünglichen Quelle entstammen. Der zweite giebt für sich eine dia-
lektische Granunatik, wenn auch im dürftigsten Auszug, wohlgeordnet nach Lautlehre (nd^fj),
Accentuationslehre (xovoi), Flexionslchre [x/Joaig) und Lexikon (yXwGGai idvixai). Sie hat ihre
Einleitung, die mit Hinweisung auf die landschaftlichen Verscliiedenheiten zunächst die xaOoXixd
idi(6uaxa xr^g JojQidog ankündigt, und ihren Schluss, in welchem von den dorischen Schrift-
2*
12
stellern die dorisierendeii geschieden werden. - Der erste Abschnitt gieht nur mii^r^, zum Teil die-
selben wie der zweite, aber mit anderen Beispielen; giebt eine viel grössere Mannigtaltigkeit von
Ttdi^r, mit den genauen Bezeichnungen der einzelnen Arten; giebt ferner nur xa^ohxa iöu6iiaxa
die doch der Anfang des zweiten Ab.^chnitts erst ankündigt — wer sieht da nicht, dass wir es
mit einem Excerpt aus einer anderen Schrift zu thun haben, vermutlich aus einer Schrift nsQi
na^iZvi Nun nennt bekanntlich Gregor als seine Vorgänger in der Darstellung der Dialekte
Joannes Philoponos und Tryphon (bei Schäfer 1 f.: ntql clv o' je (Ddönovog 'iwciv.r^g i(fdo-
novr^OL y.al TQUfojv o yQcquiaciy.og xal äuoi noXXol) während bei Aldus S. 235 die Über-
schrift lautet: Hu/l Öiaktxzvjv ex uZv ' hoävvov yQa^ii^uaxixou zexviy.wv — sollte das Archetypen
unserer zweiten Excerptenfamilic im Titel den Xamen des Tryphon neben dem des Joannes ge-
geben haben? Unter dem Titel: neQc Tia^wv U^acov ex lüv coü yQajUjtiacixov TQvcfuvog ist ein
kurzes Excerpt von Aldus Manutius, Venedig 1512, hinter der enuo^ui zcov ^xxw coü Uyov
^uovjv des Laskaris gedruckt und aus dieser Ausgabe später öfters wiederholt worden. Zum
zweiten Male wurde es aus einem codex Galeanus des Trinity-College zu Cambridge im Museum
criticum Cantabrigiense Bd. 1, S. 33 tf. neu ediert. Eine \ergleichung desselben mit dem ersten
Abschnitt der zweiten Excerptenfamilic ergiebt für den Teil n€Qi Jwqiöoq folgende Überein-
stimmung. Tryphon im Mus. crit. a. O. < 28: cItioxoti?] de eoiiv cinoßoh] acUaßrg ^ndg xaia
coxelog. JwQieiov de x6 na^og olov öw c.vxi cor öioiia, xvxuu dvci xov xuxecum, xlvÖvv avxi
xüc xLvövvng xxL = Tryphon bei Aldus: dTioxon/j eoxiv mfcd^eaig orUaßr;g xaxd xn xelog' dov
d(ü uvci diouu, Unü.'Mü dvci "Am')XUova, Ilooeiöio diel nnotiöiZra ^ Aldus B 242": cu dnn-
xonal JojQUi'jv eioli' l'öiaf yiyvoviaL öi xcccd zo xelog' ,)^ieceQov du dvzl xoü dü^ict = Gregor
30b: antnoxoTicd \diai avciov elor yivovcai de xazd celog- floaeidiüm nooeiÖio, öcZua öw =^
Meerin. 656: ai dnoxoncd xr^g avxfjg elaip- olov ÖtZiicc Öcü, xnunov xqI. Auch die übri-en
Dialekte zeigen Überein>timmungeii. vgl. z. B. Tryplion im Mus. crit. i^ 6: z(.u,öig de ioci
ori'aexm /.e^aojg dvdXioig )] öidoxaoig ig öro leUig- olov dx^iimohg dx(>a .lolig, cTiyayQov
caya ayQiov =: Tryph.on bei Aldus: x^u;oig de iaxi ovvHiov Uyov dvdlvoig eig d6o le^etg,
oiov axQa Ti6hg dvci dxQ6nohg = Aldus B 240: ui x^u]oeig 'Liövuv 'tdiai llelonog vi^oog
mionovvf^aog, dyQinv elcuov dvci xov cryQiÜ.aiov, xcd ayQiov alya dvci coü cdyayQOv xcd Guog
cryQÜwuvcl xov ovctyQov = Gvi^^ov 422: zo zißveiv xcd dtaiQeiv zag '/.eieig 'liovcov l'diov dvxl
yuQ xjjü elTieiv neXoTZ(>vvi^oog Iiaonog vr^aog Uyovoi xcd dvxi xov emelv dy^iüaiov ayQiov elaiov
xcu ayQiov alya dvxi xov cuyayQov xai ovv ayQiov dvxi xov ovayQov. Tryphon im 'mus. i> 12:
avadUXojotg.. TiXeovdui.. TiaQd xe "iwai xcu AioUvoi, olov xdiiooi xexd^uoat. U.yvnu ieU-
Xiooi, cviiooi zecvxinoi ^ Tryphon bei Aldus (nur das letzte Beispiel fehlt) ^ Aldus B 240:
a\ enuvcidinhooeig \diai eloiv "Iojvvjv /.ücr/woiv dvci xov Xd^ijoi. xexXv^i dvci xov xXv^i =
Gregor 433: cd eTcavadirchJoetg ziZv devceQiov doQiacwv "h6vcüv eiol- xecvxovco xe daixa, /m-
■/(oai uXaxwai.., x/S^i xexlv^i.. eioi de xai Jwoixai. Darnacli vermute ich, dass der erste
Abschmtt unserer zweiten Excerptenfamilic auf einen Auszug aus Trvphon rceoi rca^uv
zurückgeht. ' ^
5. Die gewonnene Erkenntnis, dass die beiden Abschnitte der zweiten Excerpteniamilie
von einander zu trennen seien, wird dadurch bestätigt, dass der erste Abschnitt ohne den
zweiten m unserer dritten Exceiptenfamilie vorliegt. Sie wird gebildet von den excerpta Birii-
baumiana (hinter dem Sturzschen Et. Gud. S. 676 f.) und dem zweiten Teil des im cod. Vati-
canus stellenden Excerpts (Vat. B), Im cod. Augustanus, der auch zur dritten Familie gehört,
13
fehlt das Kapitel TztQi JcoQt'dog. — Birnbaum, stimmt mit dem ersten Abschnitt von Aldus B
völlig überein, in Vat. B sind diejenigen Notizen, die Vat. A bot, weggelassen.
6. Welcher Handschrift Aldus Manutius den Abschnitt ix xwv ^hodvvov yQOfifiaxixov xt^vt-
xiüv entnommen hat, ist zur Zeit noch nicht bekannt. Dass er selbst und nicht einer seiner
vier Mitarbeiter an den Horti, Varinus Cainers, Carolus Antenor, Urbanus Bolzauus und Angelus
Politianus (von denen Warinus Camers, der Zusammensteller der in den Horti mitenthaltenen
ixloyai, in älteren Bibliographien fälschlich als der Autor des ganzen Buches genannt wird) die
Redaction der dialektischen Abhandlungen besorgt hat, scheint mir aus einer in der weiter
unten angefülirten Aldina von 1512 enthaltenen Ansprache des Aldus Manutius an den Leser
hervorzugehen, die ich ihrer köstlichen Fassung wegen mich nicht enthalten kann im Zusammen-
hange mitzuteilen: (placuit ut in his pa(/ellis) errata corrigenda adnotarentur, quae in his de grae-
carum proprietate linguarum tractatibus partim inter impressionem partim e.cemplarium depravatorum
culpa facta animadverterimus. Jdque celenter; vi.v nam credas, quamsim ocnipatus! non haheo certe
ternpus non modo corrigendis ut cujM'reni diligentius qui ej'cusi emittuntur libris ciira nosira summisque
die nociuque laboribvs, sed ne perlegendis quidem cursim. Id quod si videres, miseresceret te Aldi
trn, quae tiia est humaidtae, cum saepe non vacet vel cibum swnere vel alcum Icvare. Interdum ita
distinennü\ utraque occupata manu atque coram id e.vspectantibus impressoribus quod habetur in ma-
nibus, tum iniportuni' rusticeque instantibus, ut ne nasum quidem liccat emungere. provinciam quam
durissnnam! Divlnabam equidem id futurum vix eam aggresstis, cum in fronte eins libri, quae xavovia-
fiaxa appellantur (das sind die Horti Adonidis), xiyla yjuei avxfj xaxov scripsimus, quod sie nobis
malum a'eaturi essemus, ut iurdus sibi. Sed creaverim, si sie iuvero. Xec id accidit adiutorum de-
fectu: sunt mihi se.vcenti, sed culpa ea haec est nodra provincia. Farce igitur, carissime lector,
<piot?es erratum quid vides sisque aequus iude.v tantorum laborum. Quamquam veniet, spero, teminis,
idque brevi, <pio decies et ad unguem castlgatos sujypeditenms b'bros studiosis. Xunc, quamdiu argentea
atque aurca vasa defuerint, samiis, ut aiunt, delectemur. Ad rem revertar. Liter errores, qui corri-
gendi sunt, quaedam obiter dicturi sumus, quae, ut puto, non displicebunt, ut vel in erroribus prosim.
Corrigenda autem sunt haec. Nur zu den dialektischen Abliandlungen giebt er corrigenda, nicht
zu irgend einer der anderen Schriften des Bandes. Die corrigenda beziehen sicli nur zum Teil
auf eigentliclie Druckfehler, zum Teil sind es Versuche des Aldus, der Konstruktion oder dem
Sinn zu Hilfe zu kommen, die offenbar ohne handschriftliclie Grundlage von ihm unternommen
sind und oft fehlgehen. Zu den quaedam, quae non displicebunt, geliört seine Erih'terung über die
richtige Aussprache der griechischen Diplithonge, des v, rj, lo, ß u. s. w.; diese Erörterung ist
hier, am Schluss der Ausgabe von 1512, zuerst erschienen, was ich zur Vervollständigung der An-
gaben von Blass, Über die Aussprache des Griechischen,- Berlin 1882, S. 2, Anni. 1 bemerke.
7. Die alleinige Grundlage aller Ausgaben der Aldusexcerpte bildet der erste Druck der-
selben im Thesaurus, Cornucopiae et Horti xVdonidis. Venedig 1496, Fol. 270 Blätter. Ob
Aldus ausser dieser noch eine zweite Ausgabe der Horti im Jahre 1504 hat erscheinen lassen,
das ist eine Frage, deren detinitive Beantwortung ich Anderen überlassen muss. Gesner, Bi-
bliotheea instituta et collecta, Zürich 1583, S. 811 kennt nur eine Ausgabe, die er aber 1504
datiert : 1 ^aiini Phavorini Camertis Nucerini episcopus . . . Thesaurus sive Cornucopiae et Horti Ado-
nidis, ut habet inscriptio: sunt autem diversa coUectanea ex veteribus Graecis gramrnaticis: Aldus im-
pressit Venetiis, anno 1504. Insunt autem haec: Aelii IHonysü etc. Auf ihn beruft sich Morhof,
Polyhistor, ed. IV. Lübeck 1747, Bd. I, S. 807 (lib. IV. cap. VIII. § 2) bei der gleichlautenden
14
Aiitühruüg: Varinus Phavonnas Cauiers . . . Thesaurum Graecum seu Cornucopiae et Hortos Adonidis
apud Aldum in foL A. 1504 edidit. Beider x\ngaben werden citiert im Giornale de' letterati d'ltalia,
tom. 19, p. 102 sq., wo zum ersten Male von zw^ei Ausgaben der Horti die Rede ist. Thesaurus,
Cornucopiae et Horti Adonidis. II vecchio Aldo lasiampo due volte in foglio in Venezia; Vuna nel 149G . . .
Questa edizione, che e molto rara, e pero notissima a pochi, e in carattere assai hello, e piic qrande di
queüo della seconda, la quäle fu fatta nel 1504 riportata anche dal Gesnero e dal Morofio. La prima
e di pagg. 270 e la seconda di 140. und a. 0. p. 110 wird zu den in den Horti befindlichen ^Exkoyai
des Varinus Camers bemerkt: Neil edizione del 1504 *■ di pagg. 88, ma in tjuella del 149G c di
pagg. 177. Fabricius, lUbliotheca Graeca ed. Harless vol. VI. p. 295 wiederliolt die im Giornale
enthaltene Beschreibung der zweiten Auflage. Die Anführung derselben bei Unger, De Aldi
Pii Manutii Romani vita etc.. Wittenberg 1753, S. 83, 102 ist auf Fabricius zurückzuführen,
auf ebendenselben oder einen seiner Vorgänger die in der Serie dell' edizioni Aldine per ordine
chronologico ed alfabetico, seconda edizione, in Padova 1790, S. 26, auf die sich Panzer, An-
nales Typographici vol. VIII, Nürnberg 1830, S. 371, Nr. 262 beruft. Dagegen kennen Brunet,
Ebert und andere neuere Bibliographen nur eine Ausgabe, die von 1490, und Renouard,
Annales de liniprinierie des Aide (III. ed. Paris 1834. Bd. I, S. 48) bestreitet sogar aufs be-
stimmteste die Existenz einer zweiten; hierin folgt ilim Hotihuuni. lexicon liibliographicum,
Leipzig 1833, Bd. II, S. 583. Dagegen bemerkt Graesse, Tresor de livres rares et precieux
Tome VI, seconde i>artie, p. 130: .Jienouard . . . nie V e.vistence d\ine seconde edition de 1504, mais
ä tori^ ca7' cette edition se trouve dans la bibliotheque de l'universitc de Pestli en Ilongrie {voir Pray
T, II, p. 400). Aber auf eine darauf bezügliche Anfrage, die auf meine Bitte Herr Geh. Hofr.
Prof. Dr. Kreld, Oberbibliothekar der hiesigen Universitätsbibliothek, an die Pesther Universitäts-
bibliothek zu richten die Güte hatte, erklärte der Direktor derselben, Herrn von Szilägvi, der
in dankenswertester Weise ausführliche Auskunft gab, dass dieses Buch sich nicht auf der
dortigen Bibliothek befinde: bereits der 1786 von Pray angefertigte Bibliothekskatalog enthalte
es nicht, wohl aber enthalte derselbe die bekannte Ausgabe von 1496: in Prays Index rariorum
librorum Budae 1781, auf den sich Graesse beruft, fehle (higegen neben der angeführten Aus-
gabe von 1504 die von 1490. Wenn nicht etwa die Ausgabe von 1504 in der Zeit von 1781
bis 1786 in die K. K. Hofbibliothek nach Wien gekommen sei, so liege die Vermutung nahe,
dass Pray bei Anfertigung des Index die in den Horti befindliche Jahresangabe M. IUI. D irr-
tümlich als 1504 statt 1496 gelesen habe. Herr Dr. Alfred G(ildlin von Tiefenau, Scriptor
der K. K. Hofbibliothek, hatte die Güte mir mitzuteilen, dass auch die Wiener Hofbibliothek
nicht im Besitze der fraglichen Ausgabe sei, so dass die Angabe Prays in der That auf einem
Versehen zu beruhen scheint. Wenn also eine zweite Ausgabe der Horti wirklich jemals be-
standen hat, so ist sie jetzt woid gänzlirh verschollen: wenigstens haben die dankenswerten
Bemühungen des Herrn Dr. v. Tiefenau dieselbe in irgend einer (iffentliclien oder Privat-
bibliothek aufzuspüren, sowie die Nachforschungen, die ich von Herrn 01)erbibliothekar Dr. Förste-
niann freundlichst unterstützt auf Grund des reichen bibliographischen Materials der hiesigen
Iniversitätsbibliothek nacli derseioen angestellt habe, keinen Erfolg gehabt.
8. Aus den Horti hat Al(iu> die Excerpte hinter der intzofn] tvjv o/.iio inv Xoyov ulqCjv
des Konstantin Laskaris, Venedig 1512 noch einmal mit hinzugefügter lateinischer Übersetzung
abdrucken lassen. Abgesehen von einer Anzahl Druckfehler, die in diese Ausgabe neu liinein-
gekonmien sind und einer Anzahl Verbesserungen von Druckfehlern der Horti beschränken sich
15
die Abweichungen von dem früheren Text auf — zum Teil missglückte — Versuche den Text les-
barer zu gestalten') und auf die AVeglassung der attischen ovn^tcact xaz' h'a)layi]v yevo^ieva
Q(ib
sowie
samt dem Schluss des zweiten Abschnitts tzeqI Idid^ldog in den Horti 239,3 — 239
der Sätze: cu oltio tvjv cwtöjv oioiyidiov Itil tb eveaicozog xal naQehfAvO^nTog nonwonai 'Iiarcov
uaiv tyo) l'xov in den Horti 24.0" 2,3 ih^o l'xov ist in der Ausgabe von 1512 an den Schluss
der Beispiele für Weglassung des Augments, die Ilorti 242 j,,, 3 angeführt werden, gesetzt),
und: // l'tapoig lou i 2:?)g st dicpdoyyov ^Icovcov loiiv ^Ey.ioQBog, yQvoeog. dvzl zov 'ExzoQeiog
XQtoeiog in den Horti 241 ,0.17. Von den wenigen Zusätzen, die die Ausgabe von 1512 gegenüber
den Horti aufweist -j, nötigt kein einziger zu der Annahme, dass Aldus zu derselben die
Handschrift neu verglichen habe. — Dieser Ausgabe folgt eine Juntina von 1515, die, wie die
Aldina von 1512, unsere Excerpte hinter der Epitome des Laskaris enthält, wenngleich sie im
Inhaltsverzeichnis nicht genannt sind, ferner das Lexicon Graecolatinum der Sorbonne, Paris
1530^), das Dictionariuni Graecum des Aldus von 1534 und überhaupt, soweit ich es habe
jiachprüfen k<»nnen, die ganze Menge der älteren griechischen Lexika, die am Schlüsse die Ex-
cerpte aus Joannes neben dem Gregor und anderen grammatischen Scliriften enthalten. Die
Ausgabe derselben am Schluss von H. Stephaiuis' Thesaurus linguae Graecae. Genf 1572, dem
die späteren Lexikographen, soweit sie diese farrago libellorum überliaupt noch aufgenommen
haben, gefolgt sind, hat die lU'auchbarkeit für unseren Zweck dadurch eingebüsst, dass Stephanus
nur die von ilim umgearbeitete lateinisclie Übersetzung des Aldus ohne den griechischen Text
abdrucken liess. Dagegen ist derselbe später noch sehr oft hinter der Grammatik des Las-
karis gedruckt worden, grösstenteils nach der Aldina von 1512, zuweilen mit, zuweilen ohne
Berücksichtigung der corrigenda des Aldus; selten ist in diesen Wiederholungen der Text durch
Verbesserungs versuche, häutiger durch Druckfehler entstellt. — Dass sich Koen von seinem
ursprünglichen Plane (vgl. seine Worte im Schäferschen Gregor 642 Anni. 1) die Aldusexerpte
„e.v editis'- dem Gregor beizufügen; durch den Rat seiner Freunde abbringen liess, ist sehr zu
bedauern, noch mehr, als dass W. Dindorf zu der von ihm in den Grammatici Graeci vol. I
') Dem S. 9 bereits erwähnten will ich nur .lic folgenden beifügen: Horti 236 1^: lü.h'' (d. i. akhoq) =
Aid. 1512: ?;?Ato,\ — Horti 238i':: öt«i' de iaxiv = Aid. 1512: o%uv 8i »;. — Horti 241''^.,,: y.ax>itiovTfq uvxl xov
yctxaxoiiir,&j,a6f4ivoi = Aid. 1512: xu/.y.fiovTiq uvxl rov yaxu/.elovTi^. — Horti 242,-,: xnaui y.HOov = Aid. 1512:
xtlo&cu y.üoo. — Horti 243 ;,o: /'?" (Abbreviatur für fnjxguv) -— Aid. 1512: f(r,ifQu. — Horti 243»^ ,o: xo fiiv fd'q
(d. i. -fiiv -/««?), y.ttt xui'xuq xovxuq = Aid. 1512: x6 fihv xavxaq xoixuq. — Horti 243b „: oii-öv wvöv (Abbrevia-
turen lür oÖQuvhv ioQuv6v), 1512 weggelassen. — Horti 244 1«: ITQi'afiov Jh'gguiiop = Aid. 1512: Jlgtafiov JlqUfiov.
— Horti 244t\_>-: hm, 1512 weggelassen. — Horti 245'- o: vn<\q<iE infQoe, 1512 Aveggelassen.
-) Die in den Horti fehlenden Stellen sind gesperrt gedruckt. Aldus 1512: 'luq ö^ dnh "liavoq xov 'Anök-
Xwi'oq y.ul Kgfova7]q T7iq ^Egfx&fojq «!^i^/«r^6c (vgl. Horti 23504) ; ifatu okou ov^fiaroq dUuyiji', y.axu ^itgoq ti, y.axü
0Vf4.ßeßf]x6q- y.axü okov ovöfiuxoq ulkayrjv owtox; (vgl. Horti 237 ,3.14); xr,v öoxixr,v Siiofbjq avv xo. i Mevtlio)
xul jiQoa&foei xov v xolv MfviXfMP (vgl. Horti 23821.02); rijv Öoxiy.hv avv xo) i xolq Mevikitaq, xijv
uiTiUTiy.i,v xovq Jlfvi'keatq (vgl. ebd.o^); xr^v Öh uixiariy.fjp diu xov wq tw? i'nnwg «vr? xovq l'nTtovq o x 1, xat
^uiQKoiv (vgl. Horti 245 j:;) u. a.
■•) Die Sammlung grammatischer Schriften in demselben enthält aucli den (Jregorius Corinthius; den Heraus-
gebern des Gregor scheint diese Ausgabe nicht bekannt gewesen zu sein. vgl. Schäfer S. XXXI ff. Auch die vermutlich
rw xov
1493,
vgl. die Bildiotheca ^laphaei Pinellii Veneti a Jacobe Morellio descripta, Venedig 1787, 3. Bd., S. 232, Nr. 7154)
befindet; die hiesige Stadtbibliothek ist im Besitze des seltenen Buches.
o " ^,*^^v^ K.v^x>v*^.v Mi^^,^ ^iucj^Mii,, iin^iiv UL-naiiiiL jj;c»CöCU Hl »vni. \gl. OfiUUL'l O. -V^\^V± 11. ^AUCll Uie \rriiii
älteste Ausgabe des Gregor ist ihnen unbekannt geblieben, die sich liinter den igwTi'i^axu owonxiy.U xwv 6xrc
Xöyov ^ifgwv des Demetrios Chalkondylas (Druckort und -jähr ist nicht angegeben; wahrscheinlich Mailand ca.
ji V
K-4
16
(im.) Leipzig 1823, praefatio XXIV versprochenen neuen Ausgabe des Gesamtinlialts der
Horti (also auch des Gregor!) nicht gekommen ist: jedenfalls ist eine baldige neue Bearbeitung
dieser wichtigsten Überreste antiker Dialektologie dringend zu wünschen.
0. Konstantin Laskaris hat im 3. Buche seiner B7iiT0f.u] die Traktate tieql öiakexrov be-
nutzt, wie aus folgenden Citaten hervorgeht: S. 241^) im Kapitel 71£qI xiov dg lov S^viövcov
(pvXdTXoviiDv To v)\ lyj)iüvio (Tiri J=j Ol AloXaig ev Talg ctjio cpiovi]eving aQxo^tevaig Xe^taip,
oiov Fel^vrj, S^avai, favi'jQ. Fnlxng. Eneidt] öi tiqo xov q ovjLiq>omav ov noul, {■xQsnnv aixn
eig ß, ovxng x rj ö /; x Iv xfi öeviaQa ovD.aßfj, ojg yeyQanxai iv xot Aloliytv) ^Iduo^axi. oinv
ßQrjXi'jQ avxi (n^xMQ. ßQvxijQ uvxl Qixijo, ßQodog dvxl Qoöog. ßQay.og avxi (xxy.og (vgl. Aldus 243''.
Greg. 572, Meerm. 060, Vat. 689). — S. 245 im Kapitel tieqI xoiv yhjxixiov xiTiv elg iov: n)
Alnlelg.. hf.ioUog. wg yeyQanxai ev x(Z Alolr/.o) ^Idu'nicai, ovaztlXovOL x6 oj jiuya iv xcTig y.h-
xr/.alg. oJov i) arjdcov d aridov, t] yekidojv lo yaXidov (vgl. Aldus 244. Greg. 595, Meerm. 661,
Aug. 671, Vat. 691, Birnb. 676). — S. 322 im Kapitel neQi dnaQeiKfdxiüv: Ixi eldevai del, oxi
xd £ig €iv dnaQtucpaia, dg yiyQaniai, o\ AloKelg ßanrTovojg did xov t] excpeQovar (fih]v
dvxl ffikeiv. y.ai xd elg av elg aig' ytXaig dvxl yekav, xal xd etg ovv elg oig' vipoig dvxl viliovv,
oQ^olg dvxl oQ^oiv (vgl Aldus 245. Greg. 619, Meerm. 664). — S. 337 f. im Kapitel neQi
xuv neQia7uontv()v (>r^udxcov: xaT-^.. oi Alohlg, ojg yeyQarixat, elg fu nninvor v6i]fu dixi
vmo, (pih^iii dvxl ffdio, cuir^iu nan 'Haiodo) dvzl alviü (vgl. Aldus 245, Greg. 619, Meerm. 664).
— Hat Laskaris die Traktate in einer der uns vorliegenden Fassungen vor sich gehabt? Alle
von ihm citierten Stellen finden sich bei Aldus, Gregor und im cod. Meerm.: dass er die Quelle
seiner Citate ohne Angabe eines Autors .^Iduo^iaxa'' nennt, weist auf den cod. Meerm. hin, der
die Excerpte unter der Überschrift: xd Idiujfiaxa xidv xeaaaQov dtaUyxcjv enthält. Dazu stimmt
die Unterschritt des cod. Meerm.: «y Meaot^vr, z6 neQug öoi^h, durch welche bereits Koen (im
Schäferschen Gregor XXXIV) auf die Vermutung gebracht worden war. dass die Handschrift
aus der Bibliothek des Laskaris stamme. Die Abweichungen vom Wortlaut des cod. Meerm.
in dem an erster Stelle angeführten Citat (ßQi'jxcjo, ßQodng) erklären sich aus der Benutzung
von Priscian L 23. 25, das Beispiel oQ^nlg dvxl oQ&orv, das sich nicht im Meerm., wohl aber
bei Aldus und Gregor findet, beweist, dass Laskaris bei der Benutzung der Traktate TreQl
dicxUyxvjv nicht auf den cod. Meerm. beschränkt war.
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Ich eitlere die Seiten nach der Venedig 1797 erschienenen Ausgahe.
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Leipzig, Dntck von Otto Dürr.
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